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Wohnbedarf wächst bis 2030 weiter / empirica-Prognose: Wohnfläche nimmt im Westen pro Person um 15 Prozent zu, im Osten um über ein Viertel - Haushaltszahlen steigen mindestens bis 2020 (mit Bild)

Geschrieben am 07-12-2009

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Bei der Pro-Kopf-Wohnfläche werden die Menschen in den neuen
Ländern die Landsleute aus dem Westen bis 2030 überholen. Das ist das
Ergebnis einer aktuellen Prognose des Berliner Forschungsinstituts
empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS). Danach steigen die
Flächenansprüche im Westen von 47 Quadratmetern (2010) in den
nächsten zwanzig Jahren um 15 Prozent auf 54 Quadratmeter. Zugleich
wächst die Wohnfläche im Osten sogar um über ein Viertel auf 55
Quadratmeter im Jahre 2030 (vgl. Grafik).

Ein Hauptfaktor für diese Entwicklung ist aus Sicht der Experten
der Trend zu kleineren Haushalten. Trotz leicht zurückgehender
Bevölkerung gehen die Forscher deshalb davon aus, dass die Zahl der
Haushalte bis 2020 noch um über 1 Million zunimmt. Hinzu kommt
steigender Wohlstand, der zu wachsenden Wohnansprüchen führt, und
zwar immer öfter in den eigenen vier Wänden. Dass noch keine
"natürliche" Grenze für die Pro-Kopf-Wohnfläche erreicht ist, zeigt
nach Informationen von LBS Research etwa die Situation im Nachbarland
Dänemark, wo der Wert bereits heute bei über 50 Quadratmetern liegt.

Laut Analyse erweist sich als maßgeblicher Grund für den
wachsenden Wohnflächenbedarf, dass die Menschen immer älter werden
und in ihren Eigenheimen und Wohnungen möglichst lange leben bleiben
(auch wenn die Kinder längst aus dem Haus sind). Zur Zeit liegt die
durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf bis zum 50. Lebensjahr in den
alten Bundesländern konstant bei gut 38 Quadratmetern. Mit 48
Quadratmetern liegt sie im Alter von 50 bis 65 Jahren bereits
deutlich höher, um ab 65 Jahren auf 62 Quadratmeter hochzuschnellen.
Im Osten ist dieser Trend ähnlich, wenn auch nicht ganz so
ausgeprägt. Denn dort ist die Wohneigentumsquote älterer Menschen aus
historischen Gründen niedriger.

Bemerkenswert ist an der Ist-Analyse aus der Sicht von LBS
Research, dass die Wohnfläche pro Kopf sich in Metropolen kaum von
der in ländlicheren Regionen unterscheidet. Leben Mieter in Gemeinden
bis zu 20.000 Einwohnern auf über 40 Quadratmetern pro Person, so
schwankt dieser Wert in Mittel- und Großstädten um 39 Quadratmeter.
Ähnlich homogen sei die Situation bei Wohneigentümern, bei denen in
allen Gemeindegrößen die Pro-Kopf-Wohnfläche zwischen 47 und 49
Quadratmetern liegt. Offenbar, so die LBS-Experten, neutralisieren
sich zwei Wirkrichtungen weitestgehend: Höhere Einkommen und kleinere
Haushalte in größeren Städten sprechen eigentlich für hohen
Flächenkonsum, das höhere Miet- und Preisniveau zwingt dagegen zu
einem sparsamen Umgang mit der Quadratmeterzahl.

Auf den ersten Blick noch überraschender ist für LBS Research,
dass nach der empirica-Analyse die Pro-Kopf-Wohnfläche bei den
niedrigsten Einkommen (bis zu 1.100 Euro netto im Monat) am größten
ist (bei Mietern nämlich 45 Quadratmeter, bei Wohneigentümern sogar
70 Quadratmeter). In dieser Einkommensklasse finden sich
überproportional viele - teils bereits verwitwete - Rentner. Mit
höheren Einkommen steigt dagegen, wie die LBS-Experten ergänzen, die
Wohnungsgröße bei Mieter- und Wohneigentümerhaushalten klar an. Hier
teilten sich aber meist Familien mit Kindern die Flächen, so dass
etwa Wohneigentümerhaushalte mit Nettoeinkommen über 4.500 Euro auch
nicht auf mehr als 48 Quadratmeter pro Person kämen.

Die neue Wohnflächenprognose von empirica berücksichtigt alle
aktuell beobachtbaren Trends und geht davon aus, dass es zu keinen
Restriktionen auf der Angebotsseite kommt. Dass die Nachfrage im
Zeitraum bis 2030 deutlich über dem aktuellen Genehmigungs- und
Fertigstellungsniveau liegt, wird nach Auskunft von LBS Research aus
folgendem deutlich: Die Forscher sehen für 2030 eine Wohnfläche
voraus, die insgesamt um rund 14 Prozent über dem Stand von 2010
liegt. Das würde rechnerisch einem Nettozugang von über 200.000
Wohneinheiten pro Jahr entsprechen. Einschließlich des
Ersatzwohnungsbaus für ausscheidende Wohnungen würde dies einen
jährlichen Neubau von annähernd 300.000 Einheiten in den nächsten
zwanzig Jahren bedeuten - also mehr als 50 Prozent über dem aktuellen
Niveau der Bautätigkeit.

Originaltext: Landesbausparkassen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35604.rss2

Pressekontakt:

Dr. Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


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