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Börsen-Zeitung: Rückschlagsfrei aufwärts, Kommentar von Peter Olsen zur Lage der deutschen Chemie

Geschrieben am 08-12-2009

Frankfurt (ots) - An den Märkten hat der Rückschlag in der
deutschen Industrieproduktion vom Oktober Enttäuschung ausgelöst.
Neue Zweifel an der erhofften konjunkturellen Belebung wurden
genährt. Die deutsche Chemie aber, Ende 2008 und Anfang 2009 von den
Produktionsstopps bei wichtigen Abnehmerindustrien wie Automobilbau
und Kunststoffverarbeitern arg gebeutelt, verharrt nicht im
Jammertal.

"In unseren Mitgliedsunternehmen überwiegt die Zuversicht, dass es
in den kommenden Monaten keinen Rückschlag geben wird." Mit diesen
Worten fasst Ulrich Lehner, Präsident des Verbandes der Chemischen
Industrie (VCI) und hauptberuflich Henkel-Aufsichtsratschef, die
aktuelle Stimmungslage in dieser Schlüsselbranche der deutschen
Industrie zusammen. "Wir gehen davon aus, dass die Branche das
Schlimmste hinter sich hat", so Lehner.

Er stützt seine Zuversicht darauf, dass sich nach Erkenntnissen
der Chemieunternehmen in der gesamten deutschen Industrie die
Auftriebskräfte durchsetzen werden. Die Chemie als Lieferant von
Vormaterialien gilt traditionell als verlässlicher Frühindikator -
das gilt für den Abschwung, wie mit einem Produktionsminus von 10% in
diesem Jahr erlebt, ebenso wie für den Aufschwung. Aber Lehner ist
kein Fantast. Nach dem dramatischsten Einbruch der Chemieproduktion
seit der ersten Ölpreiskrise vor 35 Jahren könne man keine Wunder
erwarten. Es gehe mit mäßiger Dynamik aufwärts, von der stark
gedrückten Basis vielleicht um 5% nach oben.

Mit Gedankenspielen, wann die Branche ihre 2007 und 2008 erzielten
Rekordzahlen wieder erreichen kann, hält sich der Verbandschef nicht
auf. Das Auf und Ab gehöre zum Wirtschaftsleben, und jetzt habe man
die Unternehmen ohne größere Schäden durch das Ab geführt, auch dank
der von der Politik verlängerten Kurzarbeit und der Flexibilität der
Belegschaften.

Gemessen an dem Ausmaß des Abschwungs hielt sich der
Beschäftigungsabbau mit 1,5% auf durchschnittlich 435000 Mitarbeiter
in engen Grenzen. Und mit der allgemeinen Belebung sei sogar 2010
wieder mit mehr Beschäftigung zu rechnen. Dabei werden die
Chemieunternehmen aber weiter investiv zurückhaltend bleiben, um die
Auslastung möglichst rasch in auskömmlichere Regionen zu bekommen.
Vorerst hält jedoch der Druck auf die Margen an, Spielräume für
höhere Preise bleiben eng begrenzt.

(Börsen-Zeitung, 9.12.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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