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LBS spürt Belebung im Wohnungsbau (mit Bild) / Erste Trendwende im Sommer 2009 - 11 Prozent mehr Baugenehmigungen 2010 - Stärkere Impulse durch Wohn-Riester erwartet - Neubaubedarf ist weit höher

Geschrieben am 09-12-2009

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Nach jahrelangen Rückgängen im deutschen Wohnungsbau gibt es im
Jahre 2009 erste Erholungstendenzen. Wie Verbandsdirektor Hartwig
Hamm heute vor Journalisten in Berlin mitteilte, prognostizieren die
Landesbausparkassen (LBS) bei den Baugenehmigungen für das 4. Quartal
des laufenden Jahres und auch für 2010 erstmals wieder zweistellige
Wachstumsraten. Als Ursachen nannte Hamm die abklingende Unsicherheit
potenzieller Bauherren nach der Krise und das allmähliche "Greifen"
der Riester-Förderung für Wohneigentümer. Der tatsächliche
Neubaubedarf sei im übrigen noch weitaus höher als die 195.000
genehmigten Wohnungen, die für 2010 zu erwarten seien (nach
voraussichtlich 176.000 Einheiten im Jahre 2009).

Der LBS-Sprecher wies darauf hin, dass die Verbesserungen bei den
Wohnungsbaugenehmigungen im bisherigen Jahresverlauf kaum Beachtung
gefunden hätten. Während das 1. und 2. Quartal noch Minusraten von
11,3 und 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr aufwiesen, sei im 3.
Quartal erstmals ein deutliches Wachstum von 6,6 Prozent registriert
worden. Für das 4. Quartal prognostizieren die LBS sogar einen
Anstieg von 13 Prozent. Insgesamt resultiert daraus für 2009 ein Plus
von knapp 1 Prozent auf 176.000 genehmigte Wohnungen. Mehr als zwei
Drittel davon entfallen auf Eigenheime und Eigentumswohnungen.

Für 2010 erwarten die Bausparkassen der Sparkassen ein weiteres
Wachstum von 11 Prozent auf 195.000 Genehmigungen. Das wäre der
höchste Wert seit vier Jahren, läge aber immer noch 20 Prozent unter
dem Niveau der Jahre 2005/2006. "Die Richtung stimmt, aber wir sind
noch weit vom tatsächlichen Neubaubedarf entfernt", so Hamm. Er
verwies darauf, dass nach einer LBS-Umfrage vom Jahresbeginn die
Mehrheit der deutschen Wohnungsbauexperten einen jährlichen Bedarf in
der Größenordnung von 270.000 bis 350.000 Einheiten sehen -
mindestens 50 Prozent mehr als die aktuellen Werte.

Der internationale Vergleich zeige zudem, dass in allen
Nachbarstaaten die Wohnungsneubauintensität mindestens doppelt so
hoch ist wie hierzulande - mit Ausnahme Dänemarks, wo 2009 "nur" 65
Prozent mehr Wohnungen pro 1.000 Einwohner gebaut werden (3,3,
verglichen mit nur 2,0 in Deutschland). Hamm verwies in diesem
Zusammenhang auch auf die aktuelle Wohnflächenprognose des
Forschungsinstituts empirica, die deutlich gemacht habe, dass die
wachsende Zahl der Haushalte noch mindestens bis 2030 die
Flächenansprüche kontinuierlich in die Höhe treibt. Dabei entfällt
der Löwenanteil des Bedarfs auf den Wohneigentumsbereich.

Dass diese Faktoren sich auf Dauer auch stärker in der
Bautätigkeit niederschlagen, dafür sprechen nach den Worten des
LBS-Direktors das nach wie vor extrem niedrige Zinsniveau und die
auch im internationalen Vergleich günstigen Immobilienpreise. "Noch
konzentriert sich das Käuferinteresse vor allem auf die
preisgünstigen Angebote aus dem Bestand", sagte Hamm. So hätten die
LBS-Immobiliengesellschaften als größte Maklergruppe in Deutschland
in den ersten drei Quartalen 2009 bei gebrauchten Einfamilienhäusern
und Eigentumswohnungen ein Umsatzplus von über 10 Prozent
verzeichnet. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis das Angebot an
Gebrauchtobjekten knapper werde und mehr Neubau nötig sei, um
Engpässe zu vermeiden. In vielen wirtschaftsstarken Ballungsräumen
könne man entsprechende Signale bereits jetzt erkennen.

Der LBS-Sprecher hob hervor, dass die "Bezahlbarkeit" auch von
neuen Häusern und Eigentumswohnungen zurzeit so gut ist wie selten
zuvor. "Wir brauchen jetzt gezielte Anreize, damit die Menschen mehr
Mut zu einer solide finanzierten Investitionsentscheidung haben", so
Hamm. Die Einbeziehung von Wohneigentum in die Förderung der privaten
Altersvorsorge sei ein wichtiger Schritt gewesen. Zusätzliche Impulse
gebe es, wenn ab 2010 Guthaben auf vorhandenen Riester-Konten ohne
Einschränkung als Eigenkapital für den Immobilienerwerb genutzt
werden können. Daneben sei es richtig, wenn in der
Koalitionsvereinbarung angekündigt werde, die "Eigenheimrente" zu
vereinfachen.

Außerdem müssen dort, wo die Schaffung von Wohneigentum bei
durchschnittlichen Familien an den hohen Preisen zu scheitern droht,
die Länder gezielt helfen. Schließlich sei es eine Daueraufgabe,
ausreichend bezahlbare Grundstücke möglichst stadtnah und mit
geeigneter Infrastrukturanbindung zur Verfügung zu stellen. "Die
Menschen wollen mehr Wohneigentum. Die Politik ist auch für eine
höhere Wohneigentumsquote. Deshalb geht es jetzt darum, dass Länder
und Kommunen mit Förderangeboten und Baulandprogrammen konkret die
Chancen vor allem für bauwillige Familien verbessern", sagte Hamm
abschließend.

Originaltext: Landesbausparkassen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35604.rss2

Pressekontakt:
Dr. Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de


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