WAZ: Dortmund und die Landespolitik - Verpasste Chancen - Leitartikel von Walter Bau
Geschrieben am 09-12-2009 |
Essen (ots) - Wahlbetrug, Neuwahl-Chaos, kleinkariertes Parteiengezänk - was sich seit Monaten in Dortmund abspielt, ist ein politisches Trauerspiel. Doch es ist auch eine Geschichte der verpassten Chancen. Die Landeszentralen der beiden großen Parteien spielten dabei keine rühmlichen Rollen. Etwa die CDU. Als sich 2008 die Dortmunder Sozialdemokraten im Streit um ihren OB-Kandidaten selbst zerfleischten, verpasste es die Landes-CDU, zusammen mit den Parteifreunden vor Ort einen überzeugenden Gegenkandidaten zu finden, der auch für enttäuschte SPD-Anhänger wählbar wäre. Ein CDU-Mann als Chef im Dortmunder Rathaus - das wäre ein Triumph gewesen im Vorfeld der Landtagswahl. Doch die SPD verspielte den Vorteil. Schon am Tag nach der siegreichen Kommunalwahl brach der Genossen-Streit aufs Neue los. Auch hier schaffte es die Landeszentrale nicht, die zerstrittene Partei vor Ort auf eine gemeinsame Linie einzuschwören. Nun muss die SPD ein Debakel bei der Wiederholungswahl fürchten. Es bleibt die Erkenntnis, dass die zweitgrößte NRW-Stadt in den Düsseldorfer Zentralen von CDU und SPD keine Priorität genießt. Auch dies ein Trauerspiel.
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