NRZ: Kommentar zu Schätzerkreis
Geschrieben am 09-12-2009 |
Essen (ots) - Die Diagnose des Schätzerkreises ist für die gesetzlich Versicherten niederschmetternd. Auch wenn bei weitem nicht alle Kassen im kommenden Jahr Zusatzbeiträge werden erheben müssen - sie verfügen über teils üppige Rücklagen - müssen doch viele Versicherte mit einer Mehrbelastung rechnen. Es scheint, als werde die im System verankerte, ungerecht einseitige Belastung von Arbeitnehmern erstmals auf breiter Front durchschlagen. Das liegt zum Teil an konjunkturell bedingten Einnahmeausfällen. Vor allem aber bekommt die Politik die Kosten einfach nicht in den Griff. Es reicht eben nicht, die Ausgabenseite "im Blick" zu behalten, wie es Gesundheitsminister Rösler ausgedrückt. Die Kosten im Gesundheitswesen müssen gesenkt werden. Rasch und konsequent. Die Einführung einer Positiv-Liste für Arzneimittel könnte ein Anfang sein. Dann dürften nur noch Medikamente mit einem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis verschrieben werden. Das wäre eine bittere Pille für die Pharmaindustrie. Für die Finanzsituation der Kassen wäre es eine gute Therapie.
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