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Neue OZ: Kommentar zu USA / Gesellschaft / Minderheiten

Geschrieben am 09-12-2009

Osnabrück (ots) - Nur ein kleiner Schritt

Drei Milliarden Dollar Entschädigung sollen Indianer in den USA
für erlittenes Unrecht erhalten. Das klingt zunächst aufsehenerregend
und gerecht. Bei genauer Sicht ist es aber nur ein kleiner Schritt
zur angestrebten Versöhnung mit den amerikanischen Ureinwohnern.

Denn was sich nach jahrelangem Rechtsstreit abzeichnet, ist für
300000 Indianer ein Ausgleich für entgangene Einnahmen aus der
Förderung von Öl und Gas auf eigenem Land. Doch was ist mit den
restlichen dreieinhalb Millionen Indianern zwischen Ost- und
Westküste, die größtenteils in ärmlichen Reservaten ohne Berufs- und
Ausbildungsperspektive leben müssen?

Ihre Vorfahren wurden Opfer eines Genozids, der bis heute nicht
beim Namen genannt wird. Dabei sind die Straftatbestände laut
Völkerrecht erfüllt. Bis zu 18 Millionen Mitglieder zählten einst
alle indianischen Ethnien Nordamerikas. Doch weiße Siedler und die
US-Armee drängten sie an den Rand der Gesellschaft, rotteten ganze
Volksstämme aus und nahmen ihnen mit dem Abschlachten der
Büffelherden die Lebensgrundlage.

Meint es US-Präsident Barack Obama mit der Aussöhnung ernst,
müsste er Lösungen für eine Entschädigung wegen Völkermordes
anbieten. Das würde allerdings den US-Etat sprengen. Eine
Entschuldigung und die Ausdehnung von Hilfsprogrammen können auch
schon viel bewirken. Australien hat es 2008 gegenüber den Aborigines
vorgemacht.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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