Westdeutsche Zeitung: Kommunale Finanzen = von Frank Uferkamp
Geschrieben am 14-12-2009 |
Düsseldorf (ots) - n diesen Tagen zeigt sich wieder einmal besonders deutlich, wie die politischen Gewichte zwischen Bund, Ländern und Kommunen verteilt sind. Der Bund will im kommenden Jahr bis zu 100 Milliarden Euro Schulden machen - offen und verdeckt. Das Land muss mindestens 6,6 Milliarden Euro an frischen Krediten aufnehmen, um über die Runden zu kommen. Beide Seiten verkaufen das der interessierten Öffentlichkeit als absolut notwendig und als Investition in die Zukunft. Am unteren Ende der Hierarchie sieht das ganz anders aus: Die besonders armen Städte müssen nicht nur Theater und Bäder schließen. Sie dürfen auch keine Lehrlinge mehr einstellen. Wer aber keinen Nachwuchs mehr ausbildet, der hat keine Zukunft mehr. Oben wird geprasst, unten wird bis zum bitteren Ende gespart. Weder der Bund noch die Länder kennen so etwas wie Finanz-Aufsichtsbehörden. Zwar sind in den jeweiligen Verfassungen Maßstäbe für eine Obergrenze vage formuliert. Aber wenn die Opposition gegen die Regierung erfolgreich vor dem Bundes- oder dem Landesverfassungsgericht klagt, gibt es eine strenge Rüge ohne direkte Konsequenzen. Nicht viel anders sieht es mit den sogenannten Maast-richt-Kriterien auf EU-Ebene aus. Brüssel hat noch in keinem Fall ein Strafgeld verhängt. Dabei ist das Euro-Land Griechenland faktisch pleite und wird nur durch die Solidarität der EU-Partner am Leben erhalten. Von diesen feinen Tricks der Hochfinanz sind Städte wie Wuppertal, Hagen oder Oberhausen weit entfernt. Sie kämpfen ganz einfach um das tägliche Überleben. Dabei geht es nur noch um die Zuteilung für die Wandfarbe in den Schulen, die gesetzlich vorgeschriebene Abdeckung bei den Kindergartenplätzen und natürlich die Personalkosten. Diese Zeche zahlt aber weder die EU, noch Berlin oder gar Düsseldorf für sie - dieses Geld müssen sie bei den Banken als Kredite aufnehmen. Und wenn sie das machen, dann dürfen sie irgendwann auch keine Auszubildenden mehr einstellen - so sind die Regeln für die ganz unten. In leider immer mehr Gemeinden sind die Rathäuser die größten Arbeitgeber. Brechen die als Ausbilder komplett weg, wird die Schieflage vor Ort immer größer.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2358 redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
242436
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Guttenberg/Afghanistan Rostock (ots) - Ein Minister, ein Staatssekretär und der oberste Bundeswehrsoldat sind schon über die Affäre gestolpert, und die Opposition wittert die Chance, mindestens noch einen Kopf rollen zu sehen: den des neuen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Der geriet mit Amtsübernahme unter Dauerfeuer. Und verhedderte sich im Dickicht zwischen Information, Scheininformation und gezielter Desinformation. Wer allerdings die ganz große Kanone lädt, der sollte sich sicher sein, dass er keinen Rohrkrepierer fabriziert. Denn sollte mehr...
- Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommenmtar zum neuen FDP-Generalsekretär Köln (ots) - Große Aufgaben NORBERT WALLET, Berlin,zum FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle, der FDP-Chef, hat eine mutige Entscheidung getroffen. Die Berufung des 30-jährigen Christian Lindner ins Amt des FDP-Generalsekretärs ist nicht ohne Risiko. Gewiss auch nicht für Lindner selbst. Er wird gar nicht vermeiden können, dass ihm wenigstens zunächst eine gewisse Skepsis entgegenschlägt. Sei es, weil er auf der Berliner Bühne als soeben in den Bundestag eingezogener Abgeordneter noch keine Erfahrung vorweisen kann. Sei es, weil mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: KOMMENTAR Kundus-Affäre Es wird gemauert ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Verteidigungsminister Guttenberg gilt in der Koalition geradezu als Lichtgestalt: redegewandt, gebildet, blaublütig und dazu noch gutaussehend. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb man ihm besonders gerne glauben möchte. In der Kundus-Affäre hat er Offenheit und Transparenz versprochen. Doch der Minister hat seine gut klingenden Versprechen bisher nicht eingelöst. Es ist nicht einmal klar, warum er zu der Einschätzung gelangt ist, dass das Bombardement bei Kundus militärisch unangemessen war. Dass es nur an mangelnden mehr...
- RNZ: O tempora! o mores! Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel Mamma mia! Was für ein trauriges Spektakel. Da attackiert ein womöglich geistig labiler Mensch, bei dem es sich jedenfalls um einen Gegner Silvio Berlusconis handelt, den Cavaliere - und was macht die italienische Opposition? Sucht die Mitschuld beim Opfer. O tempora! o mores! Italien ist am Ende. Wirtschaftlich, geistig und moralisch. Natürlich ist der Verfall eines zivilen Miteinanders auch das Markenzeichen des Konzernchefs, der das ganze Land politisch primitiv und stilistisch geradezu obszön regiert. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Kundus Halle (ots) - Zu lange haben die deutschen Regierungen, gleich welcher Couleur, die Bevölkerung im Unklaren über den Charakter des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan gelassen. Die Bundeswehr führt in Afghanistan Krieg. Keinen klassischen, nein, einen asymmetrischen, wie die Fachleute sagen: Hier eine reguläre (internationale) Armee, dort ein Konglomerat von Guerilleros und Terroristen. Deren Vernichtungswillen kann nur mit am Ende entschlossener militärischer Gewalt entgegengetreten werden - im Rahmen des Rechts, aber im Zweifel mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|