TÜV-Report 2010: Mehr Mängelware auf den Straßen
Geschrieben am 17-12-2009 |
Berlin (ots) - Der Zustand der Autos in Deutschland hat sich verschlechtert: Die Quote der Fahrzeuge, die wegen erheblicher Mängel die Hauptuntersuchung (HU) nicht bestehen, ist um einen Prozentpunkt auf 17,6 Prozent angestiegen. Das Fahrzeug mit der niedrigsten Mängelquote in der Altersklasse der zwei- bis dreijährigen Pkw ist der Porsche 911. Das geht aus dem TÜV-Report 2010 hervor, der heute in Berlin auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Der AUTO BILD TÜV-Report erscheint am Freitag, 18. Dezember 2009, und ist für 3,90 Euro an jeder TÜV-Station sowie im Zeitschriftenhandel erhältlich. Insgesamt 7.487.460 Hauptuntersuchungen im Zeitraum zwischen Juli 2008 und Juni 2009 werteten die TÜV-Experten für den TÜV-Report 2010 aus. Bereits bei 5,1 Prozent aller Fahrzeuge, die bis zu drei Jahre alt sind und das erste Mal zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, stellte der TÜV erhebliche Mängel fest (2009: 5,0 Prozent). Bei den fünfjährigen Fahrzeugen wiesen 9,9 Prozent (2009: 9,3 Prozent), bei den Siebenjährigen 14,7 Prozent (2009: 14,0 Prozent) und bei den Neunjährigen 19,2 Prozent (2009: 18,3 Prozent) erhebliche Mängel auf. Mit 24,1 Prozent bekam rund ein Viertel aller elfjährigen Fahrzeuge wegen erheblicher Mängel die HU - Plakette erst nach einem Besuch in der Werkstatt. Eine statistisch relevante Auswirkung der Abwrackprämie auf die Ergebnisse des TÜV-Report 2010 konnten die Experten nicht feststellen.
Auffällig häufig stellten die TÜV-Sachverständigen Mängel an der Beleuchtung fest. Bereits 8 Prozent der dreijährigen Fahrzeuge fiel wegen defekter Scheinwerfer bei der Hauptuntersuchung auf. "Insbesondere bei älteren Fahrzeugen machten sich darüber hinaus aber auch Mängel an der Fußbremse, an Bremsleitungen und Schläuchen, an der Auspuffanlage und an den Achsen bemerkbar. Auch gehörten Korrosion an Rahmen und tragenden Teilen sowie erhöhtes Lenkspiel zu den häufigen Mängeln im TÜV-Report 2010. "In kritischen Verkehrssituationen kann dann beispielsweise die Kombination aus mangelhaften Bremsen und schlechter Beleuchtung zum Sicherheitsrisiko werden", erläuterte Dr. Brüggemann.
Dr. Klaus Brüggemann, Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV e.V., appellierte angesichts der Ergebnisse des TÜV-Report 2010, die Wartung und Pflege der Fahrzeuge nicht zu vernachlässigen: "Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise werden häufig notwendige Reparaturen aufgeschoben". Hochgerechnet auf den Gesamtbestand an Pkw bedeutet das Ergebnis des TÜV-Report 2010, dass rund 9 Millionen Fahrzeuge mit erheblichen technischen Mängeln auf den Straßen unterwegs sind. "Wer regelmäßig sein Fahrzeug von einer qualifizierten Fachwerkstatt warten lässt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr", so Dr. Brüggemann. Porsche holt die Goldene Plakette
Der Porsche 911 ist der Sieger des TÜV-Report 2010. Nur 1,9 Prozent der Fahrzeuge dieses Modells fiel bei der ersten Hauptuntersuchung nach drei Jahren mit erheblichen Mängeln auf. Auf dem zweiten Platz folgt der Mazda 2 mit 2,4 Prozent erheblichen Mängeln. Den dritten Platz teilen sich der VW Golf Plus der Ford Fusion und der Mazda 3. Der VW Golf Plus ist Gruppensieger der vier bis fünfjährigen Fahrzeuge; der Porsche 911 steht auch in der Altersgruppe der bis zu siebenjährigen Fahrzeuge auf dem Siegertreppchen. Toyota liegt mit dem RAV bei den acht- bis neunjährigen Fahrzeugen und den zehn- bis elfjährigen Fahrzeugen auf dem ersten Platz. Weit abgeschlagen ist auch im TÜV-Report 2010 der Kia Carnival. Mit 29,3 Prozent musste bereits weit über ein Viertel aller Carnivals nach seiner ersten Hauptuntersuchung in die Werkstatt, bevor er eine Plakette erhielt. TÜV-Report Sieger Porsche 911 wird im Januar 2010 mit der Goldenen Plakette ausgezeichnet.
Vor allem diejenigen, die planen einen Gebrauchtwagen zu kaufen oder ihr "Schätzchen" zu verkaufen, brauchen den TÜV-Report 2010 als unerlässliche Quelle. Die Ampelfarben von grün bis rot zeigen auf den ersten Blick, welchen Zustand der Käufer von einem Fahrzeug erwarten kann. Vor allem ist erkennbar, ob sich ein bestimmtes Auto im Laufe der Zeit zum Werkstattwagen entwickelt oder nahezu problemfrei über Jahre hinweg zu fahren ist. Zusätzlich wertet die Redaktion von AUTO BILD ihren kompletten Kummerkasten aus und ergänzt die TÜV-Daten mit Fahrberichten.
"Wir bringen zusätzlich zu den Fakten auch viele Lesegeschichten und Service rund um den Gebrauchtwagen. Zum ersten Mal haben wir uns den Toyota Prius als Gebrauchten vorgenommen. Anders als viele vermuten, ist das Thema alternative Antriebe, insbesondere Elektromotoren, aber noch überhaupt nicht im Gebrauchtmarkt angekommen", erläutert Hartmut Müller-Gerbes, Chefredakteur des TÜV-Reports. Das heiß diskutierte Thema Laufleistung findet sich - als eine Einflussgröße unter vielen - ebenfalls im Heft wieder. Aber, so Müller-Gerbes, der Grundsatz sei richtig, die Autos ausschließlich nach den objektiven Kriterien der Hauptuntersuchung auszuwerten. Dafür werde der TÜV-Report geschätzt und auch gekauft.
Seit 1973 wertet der TÜV-Report die Ergebnisse der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Hauptuntersuchungen aus. Die Bewertungsgrundlage sind ausschließlich die Kriterien, die vom Prüfkatalog der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) definiert werden. Die Gruppierung der Fahrzeuge folgt den gesetzlich vorgeschriebenen Prüfintervallen. "An jedes Fahrzeug wird der selbe Maßstab angelegt", erläutert Dr. Brüggemann, "Somit ist der TÜV-Report der einzige neutrale und objektive Gebrauchtwagenratgeber." Mit rund 10 Millionen entfällt auf die TÜV - Unternehmen der größte Anteil der 25 Mio. Hauptuntersuchungen in Deutschland. 7.487.460 wurden für den TÜV-Report ausgewertet.
Originaltext: VdTÜV Verband der TÜV e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65031 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65031.rss2
Pressekontakt: Verband der TÜV e.V. Johannes Näumann Tel.: 030/760095320 johannes.naeumann@vdtuev.de
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