Rheinische Post: Klima-Kanzlerin ist gefordert Kommentar Von Anja Ingenrieth
Geschrieben am 17-12-2009 |
Düsseldorf (ots) - Für Angela Merkel steht in Kopenhagen viel auf dem Spiel: Sie agiert im Schluss-Spurt als Hoffnungsträgerin mit einer Herkulesaufgabe. Es geht um ihren Ruf als Klima-Kanzlerin und die Rettung der bislang größten Konferenz zur Begrenzung der Erderwärmung. Einigt sich die internationale Gemeinschaft noch auf halbwegs ambitionierte Ziele, kann Merkel den Erfolg auch für sich verbuchen. Scheitert der Gipfel, ist ihr Ruf als durchsetzungsstarke Klima-Kanzlerin ramponiert. Mehr noch: Die Niederlage würde sie auch innenpolitisch schwächen. Daher wird die Kanzlerin alles daran setzen, einen Kompromiss zu erreichen. Sie kann als Vorbild und Vermittlerin agieren, im entscheidenden Moment gemeinsam mit den EU-Partnern Finanz-Zusagen und Reduktionsziele erhöhen. Ob das reicht, wird sich zeigen. Denn der eigentliche Showdown spielt sich zwischen China und den USA ab. Die beiden größten Luftverpester liefern sich bislang einen taktischen "Stellungskrieg". Es geht um Macht und Wettbewerbsfähigkeit, einen diffizilen Spagat zwischen Klima und Konjunktur. Klar ist: Der Konflikt zwischen den "G2" ist nicht alles in Kopenhagen. Doch ohne Einbindung Pekings und Washingtons in globale, bindende Klima-Verpflichtungen ist alles nichts, was dort beschlossen werden könnte.
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