Saarbrücker Zeitung: Anzeigenkampagne der Bundesregierung zur Gesundheitsreform stößt auf heftige Kritik der Opposition / Krankenkassen sehen Argument für eigene Kampagne
Geschrieben am 04-08-2006 |
Berlin / Saarbrücken (ots) - Die heute gestartete Anzeigenkampagne der Bundesregierung zur Gesundheitsreform stößt auf heftige Kritik der Opposition und ermuntert die Krankenkassen zu ihrer eigenen, kritischen Informationskampagne. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel verwies in der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe) auf den anhaltenden Streit zwischen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und den Krankenkassen. "Das ganze erinnert an das Revolverduell im Staub vor dem Saloon. Wer zieht zuerst?", sagte Niebel. "Der Schuss der Bundesregierung könne aber nach hinten losgehen, wenn sich der Steuerzahler von dem Millionenaufwand angeschossen fühlt". Es passe zum Bild einer Koalition im Streit, dass die Regierung für Eckpunkte werbe, die in den eigenen Reihen noch höchst umstritten seien. Niebel: "Die meisten Regierungsmitligeder werden sich heute die Augen gerieben haben, als sie ihre eigene Kampagne aus der Zeitung kennen lernten". Die Krankenkassen hingegen sehen sich durch die Anzeigen der Bundesregierung in ihrer Absicht bestärkt, kritisch über die Reform zu informieren. Der Chef der Techniker-Krankenkasse, Norbert Klusen, sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe): "Angesichts der Kosten in Höhe von fast 2,5 Millionen Euro aus Steuergeldern sollte sich die Bundesregierung den Vorwurf, die Kassen würden für die Aktivitäten Beitragsgelder aus dem Fenster werfen, wirklich verkneifen". Die Kassen hätten "geradezu die Pflicht", ihre Versicherten über die Folgen der Reform aufzuklären. "Das umso mehr, als die Bundesregierung jetzt selbst eine Anzeigenkampgange gestartet hat, um die Reform in helles Licht zu tauchen".
Originaltext: Saarbrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57706 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57706.rss2
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