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CARE: Ehrliches Scheitern der Kopenhagener Konferenz besser als fauler Kompromiss - Statement von CARE-Vorstandsvorsitzendem Heribert Scharrenbroich

Geschrieben am 19-12-2009

Bonn (ots) - Ehrliches Scheitern der Kopenhagener Konferenz besser
als fauler Kompromiss
Der Vorsitzende von CARE Deutschlan-Luxemburg e.V., Staatssekretär
a.D. Heribert Scharrenbroich, zum Konferenzabschluss von Kopenhagen:

"Die von der Klimakatastrophe besonders betroffenen
Entwicklungsländer haben gut daran getan, dem gestern von 25 Staats-
und Regierungschefs erarbeiteten Vorschlag nicht zuzustimmen, sondern
das Papier nur mit Empörung zur Kenntnis zu nehmen", erklärte der
Vorsitzende von CARE Deutschland-Luxemburg Heribert Scharrenbroich.
Ein ehrliches Scheitern sei hilfreicher und zielführender als ein
Verkleistern des Problem durch einen faulen Kompromiss.
Das Scheitern solle als ein starkes Signal an die Regierungen und
Bevölkerungen der Hauptverhinderer einer verantwortlichen Lösung,
namentlich China, Indien, Japan und die USA verstanden werden "Den
Entwicklungsländern kommt jetzt eine wichtige Rolle zu, China klar zu
machen, dass es sein Ansehen als angeblicher Verteidiger
afrikanischer Interessen bei Beibehaltung dieser Position verspiele."
Der Konferenzverlauf führe zu berechtigter Hoffnung, dass die anderen
Behinderer einer verantwortbaren Lösung einlenkten, wenn China eine
kontrollierbare konstruktive Klimapolitik betreibe.
Auch dürften die Industrieländer nicht die Augen davor verschließen,
dass die in dem Kompromisspapier anvisierten Ziele völlig
unzureichend seien, um die Menschenleben und Staaten zu retten, die
bei einer verantwortlichen Politik gerettet werden könnten. "Die
desaströsen Auswirkungen des Klimawandels auf die Ärmsten der Armen
können effektiv nur bekämpft werden", so Scharrenbroich, "wenn man
sich mit dem 2-Grad-Ziel nicht zufrieden gibt, sondern sich zum Ziel
setzt, die Erderwärmung bis 2050 auf 1,5 Grad zu beschränken. Um das
zu erreichen, muss der CO-2 Ausstoß bis 2020 um 40% gegenüber 1990
reduziert werden. Eine Reduzierung um 20% ist völlig unzureichend."
Bis zu der für den Sommer geplanten Minister-Konferenz müssten die
Hauptverhinderer einer verantwortlichen Lösung jetzt innerhalb der
G-20-Gruppe und in bilateralen Gesprächen unter Druck gesetzt werden,
ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Dabei kämen der EU und dem
Ansehen, das Bundeskanzlerin Merkel in dieser Frage erreicht haben,
eine wichtige Rolle zu.
Scharrenbroich forderte außerdem die Industriestaaten auf, jetzt
schon einen verbindlichen Fahrplan aufzustellen, wie, mit welchen
Beträgen und von wem den Entwicklungsländern ab 2010 geholfen wird,
den jetzt schon katastrophalen Schäden des Klimawandels zu begegnen.
"Das darf nicht von verbindlichen Beschlüssen zur CO-2 Reduktion
abhängig gemacht werden, denn die Hilfe muss jetzt beginnen, da die
Schäden schon längst offenkundig sind."

Originaltext: CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6745
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6745.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Thomas Schwarz
Mobil: 0160 / 745 93 61
E-Mail: schwarz@care.de


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