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RNZ: Welche Krise?

Geschrieben am 20-12-2009

Heidelberg (ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg)
kommentiert das Weihnachtsgeschäft:

"Die proppenvollen Fußgängerzonen am vierten Adventswochenende
haben es gezeigt: Kurz vor Weihnachten konsumieren die Deutschen, als
gelte es, die Krise im Alleingang zu vertreiben. Oder so gefragt:
Welche Krise eigentlich? Eineinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch der
Kapitalmärkte und im Jahr der schärfsten Rezession seit Kriegsende
ist davon im Alltag der meisten Menschen noch immer wenig zu spüren:
Die Arbeitslosigkeit ist nur moderat gestiegen. Die Binnennachfrage
läuft. Und die Aussichten der Wirtschaft sind schon wieder so
positiv, wie sie vor der Lehman-Pleite waren. War es das jetzt?

Eine gesunde Skepsis bleibt angebracht. Die Umsätze bei
Luxusartikeln deuten womöglich daraufhin, dass die aktuelle Kauflaune
sehr ungleich verteilt ist. Die großzügige Neuregelung beim
Kurzarbeitergeld hat viele Menschen ja nur vorerst in Lohn und Brot
gehalten. Wie lange das noch gut gehen kann, ist die Frage. Die
öffentliche Hand hat mit Rekordschulden Geld in den
Wirtschaftskreislauf gepumpt und ihn in Gang gehalten. Insofern gilt:
Der oft geschmähte Keynesianismus wirkt. Die Medaille hat aber eine
zweite Seite - sie heißt "Sparen, sobald der Aufschwung da ist". Wo
da der Spielraum für weitere Steuersenkungen sein soll, weiß wohl nur
der Wirtschaftsminister. Zumal noch jeder Cent gebraucht werden wird,
wenn mit einiger Verzögerung die Jobkrise doch noch kommt."

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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