Mitteldeutsche Zeitung: zu Afghanistan
Geschrieben am 21-12-2009 |
Halle (ots) - Was tun "wir" in Afghanistan? Terroristen das Handwerk legen? Menschenrechte, Demokratie durchsetzen? Oder aus dem Kreis der grässlichen Alternativen mit jenen einen Deal versuchen, die etwas weniger grässlich sind als der Rest? Denn nichts anderes bedeutet die Suche nach dem "guten" oder "vernünftigen" Taliban. Womöglich müssen sich Politik und Öffentlichkeit auch mit einer weiteren Desillusionierung vertraut machen: Gerade wer sobald wie möglich raus will aus Afghanistan, muss erst einmal massiver militärisch reingehen. Deutsche Soldaten müssen Krieg führen - nicht wie ihre Väter oder Großväter, aber wie amerikanische, britische oder auch französische Freunde. Dass die Staatsbürger daheim sich darüber ernsthaft auseinander setzen, sind sie nicht nur denen am Hindukusch schuldig, sondern auch ihrem demokratischen Gemeinwesen.
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