RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Afghanistan
Geschrieben am 21-12-2009 |
Heidelberg (ots) - Die Öffentlichkeit hat ein solides Recht, zu erfahren, wohin sich der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan entwickelt. Doch was in Kunduz am 4. September geschah, spielte sich in der Endphase von Schwarz-Rot ab, diese Koalition trug vier Jahre lang dafür die Verantwortung. Insofern lässt sich die SPD auf ein unglaubwürdiges Spiel ein, wenn sie Kunduz zum exklusiven Thema von Schwarz-Gelb umwidmen möchte. Das ist Klamauk. Natürlich war Steinmeier an die Informationskanäle angeschlossen. Die Frage nach seinem Wissensstand ist - als Retourkutsche - berechtigt. Doch scheint die SPD auch ihre Haltung zum Mandat zu verändern. Die beginnende Diskussion über eine massive Aufstockung unserer Truppen ist ein Ablenkungsmanöver. Die Frage muss lauten: Wie kann einen auf mehrere Jahre angelegte Exit-Strategie aussehen, die unserem Sicherheitsbedürfnis gerecht wird? Und was können wir dabei sinnvoll leisten - etwa durch die Ertüchtigung der afghanischen Sicherheitskräfte, aber auch durch deren finanzielle Immunisierung gegen eine Rekrutierung durch die Taliban.
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