Lausitzer Rundschau: Gefährlicher Nürnberg-Effekt Cottbuser Vorbild entlässt Trainer Michael Oenning
Geschrieben am 21-12-2009 |
Cottbus (ots) - Wer am 31. Mai dieses Jahres im Nürnberger Aufstiegsjubel vorausgesagt hätte, dass Cheftrainer Michael Oenning gerade mal noch ein halbes Jahr im Amt bleiben würde, der hätte wahrscheinlich eine ordentliche fränkische "Watschn" kassiert. Oenning wurde damals nach den überzeugenden Relegationssiegen gegen Energie Cottbus im Bier geduscht und als "Wundermacher" gefeiert. Schließlich hatte er den "Club" nach miserablem Zweitliga-Start doch noch zum Aufstieg geführt. Dabei wagte er in der Winterpause einen radikalen Umbruch. Er ersetzte namhafte, aber unmotivierte Alt-Profis mit jungen, willigen Spielern. Der "Club" entwickelte einen neuen Teamgeist und kletterte in der Rückrunde von Rang acht mit 25 Punkten noch auf den Relegationsplatz. Deshalb gelten die Franken dem FC Energie (Tabellenzehnter, 23Punkte) als Vorbild. Immer wieder verweist Trainer Claus-Dieter Wollitz, der den Umbruch bereits im Sommer vollzogen hat, auf die Nürnberger Entwicklung in der Vorsaison. Doch die aktuellen Ereignisse lassen den fränkischen Bundesligisten nicht gerade vorbildlich erscheinen. Was haben die Vereinsverantwortlichen erwartet, als sie ihren Trainer mit einem nahezu unveränderten Zweitliga-Kader in die Bundesliga schickten? Der Trainer, dem sie in Nürnberg im Mai noch ein "geniales Konzept" und eine "hochmoderne Berufsauffassung" bescheinigten, ist jetzt plötzlich nicht mehr der richtige Mann? Genau solche Kurzschlusshandlungen sind dafür verantwortlich, dass der "Club" mit acht Auf- und Abstiegen der Fahrstuhlverein Deutschlands ist. "Pele" Wollitz sollte also nicht allzu sehr auf den Nürnberg-Effekt hoffen.
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