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Rabattverträge sind keine Erfolgsstory für Patienten

Geschrieben am 22-12-2009

Berlin (ots) - Zur Pressemeldung des Deutschen Apothekerverbandes
(DAV), der heute die Arzneimittelrabattverträge als "Erfolgsstory"
bezeichnet hatte, erklärt Peter Schmidt, Geschäftsführer des
Branchenverbandes Pro Generika:

"Es ist schon irritierend, wenn ausgerechnet die Apotheker, die
bislang immer vehement die negativen Auswirkungen der Rabattverträge
auf die Therapietreue der Patienten betont hatten, eben diese
Vereinbarungen nunmehr kritiklos als Erfolgsstory bezeichnen. Erst im
Oktober hatte der Geschäftsführer Wirtschaft und Soziales der ABDA,
Karl Heinz Resch, während einer Podiumsveranstaltung in Berlin in
aller Deutlichkeit auf die pharmazeutischen Risiken der
Rabattverträge hingewiesen. Und noch vor wenigen Wochen wurde in der
Pharmazeutischen Zeitung, die auch das Verbandsorgan des DAV ist,
eine Studie der Hochschule Fresenius veröffentlicht, in der die
Studienleiterin, Professor Gudrun Neises, gravierende negative Folgen
der Rabattverträge für die Compliance konstatiert und sogar eine
"Schaden-Nutzen-Bewertung" für die Rabattverträge gefordert hatte.
Nach den Berechnungen des Apothekerdachverbandes ABDA verursachen
Compliancedefizite allein in Deutschland Mehrkosten von rund 10
Milliarden Euro, die zum Beispiel auf längeren Krankheitszeiten,
zusätzlichen Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten beruhen. Von
allen diesen Zahlen fehlt in der aktuellen Meldung des DAV jede Spur.

Unerwähnt bleibt auch, dass der DAV Zusatzkosten von 650 Millionen
Euro für die Umsetzung der Rabattverträge in den Apotheken ermittelt
hatte. Inwieweit dieser Mehraufwand schon durch den
"Compliance-Bonus" abgegolten worden ist, den Landesapothekerverbände
für die Abgabe von Rabattarzneimitteln mit einigen Krankenkassen
vereinbart haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Es mag sein, dass
ihre vorweihnachtliche Stimmung, vielleicht aber auch die gestern
beschlossene Absenkung des Apothekenabschlages von 2,30 Euro auf 1,75
Euro den Apothekern das Thema Rabattverträge in einem milderen Licht
erscheinen lässt.

Fest steht jedoch, dass die Rabattverträge aus Sicht vieler
Patienten, die gegen ihren Willen auf ein Rabattarzneimittel
umgestellt werden mussten, ganz sicher keine Erfolgsstory sind. Dies
gilt zumal für Millionen chronisch kranker Menschen."

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Thomas Porstner, Tel.: (030) 81 61 60 90, info@progenerika.de


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