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Saarbrücker Zeitung: Runder Tisch Heimerziehung einig über Beurteilung des Schicksals von 500 000 Betroffenen - Vollmer lobt Verbreiterung der gesellschaftlichen Debatte

Geschrieben am 28-12-2009

Berlin / Saarbrücken. (ots) - Der Anfang des Jahres vom Bundestag
eingesetzte "Runde Tisch Heimerziehung" ist sich nach Ansicht seiner
Vorsitzenden Antje Vollmer über die Beurteilung des Geschehens in den
Kinder- und Jugendheimen der alten Bundesrepublik völlig einig. "Wir
haben eine einheitliche Auffassung von dem Geschehen", sagte die
frühere Bundestagsvizepräsidentin der "Saarbrücker Zeitung"
(Dienstagausgabe). "Das ist ein Riesensprung". Dem 21-köpfigen
Gremium gehören Vertreter der Länder, der Kirchen und der Betroffenen
an. Laut Schätzungen von Wissenschaftlern erlitten bis zu 500 000
Menschen in den meist von kirchlichen Organisationen getragenen
geschlossenen Kinder- und Jugendheimen in den 50er und 60er Jahren
teilweise massives Unrecht - darunter Misshandlungen und
Zwangsarbeit. Vollmer lobte die Offenheit und das "Wir-Gefühl" am
Runden Tisch. "Alle sind wie auf Zehenspitzen in die Gespräche
gegangen - mit großem Respekt". Ein herausragendes Ergebnis der
bisherigen Arbeit sei, "dass die Debatte gesellschaftlich in die
Breite gegangen ist", sagte die frühere Grünen-Politikerin. In vielen
Bundesländern und Kirchenkreisen gebe es jetzt lokale Gruppen und
Gesprächskreise, die zur Aufklärung beitrügen. Der Runde Tisch
Heimerziehung will seine bisherigen Ermittlungsergebnisse im Januar
in einem Zwischenbericht festhalten und danach die Debatte darüber
aufnehmen, wie die Betroffenen entschädigt werden können. Dabei
stehen sowohl materielle Entschädigungen, rechtliche Konsequenzen wie
die Anerkennung von Rentenzeiten als auch immaterielle Regelungen,
etwa ein Akteneinsichtsrecht, zur Diskussion. Ende 2010 läuft der
Arbeitsauftrag des Runden Tisches aus.

Originaltext: Saarbrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57706
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57706.rss2

Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230


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