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WAZ: Sondersteuer für Boni - Symbolische Politik. Kommentar von Ulf Meinke

Geschrieben am 28-12-2009

Essen (ots) - Eine Sondersteuer auf Banker-Boni ist gut gemeint.
Denn grundsätzlich ist der Ansatz richtig, die Verursacher der Krise
zur Kasse zu bitten. Ja, es wäre fatal, wenn Millionen Arbeitnehmer
die Zeche zahlen müssten, während auf den Finanzmärkten weiter
gezockt wird. Doch was gut gemeint ist, ist noch lange nicht gut
gemacht.
Eine Doppelbesteuerung für Banker-Boni, für die schon jetzt in der
Regel der Spitzensteuersatz gilt, wäre unzulässig. Außerdem lässt
sich Verantwortungsgefühl nicht per Gesetz verordnen. Ganz zu
schweigen davon, dass eine Boni-Steuer kaum einen Bruchteil der
Krisenkosten decken würde.
Insofern bliebe eine Sondersteuer nur Symbolpolitik. Die Gefahren
einer neuen Finanzkrise lassen sich durch sie nicht bekämpfen.
Wirklich riskant ist: Die Krisenverursacher können weitermachen wie
bisher. Eine strengere Regulierung lässt ebenso auf sich warten wie
eine Börsenumsatzsteuer. Viele Vergütungsregeln belohnen immer noch
den kurzfristigen Gewinn und bestrafen zu wenig langfristigen
Misserfolg. Jenseits einer Boni-Steuer gibt es genug zu tun.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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