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Rheinische Post: Politischer Airbus

Geschrieben am 05-01-2010

Düsseldorf (ots) - Ist es wirklich vorstellbar, dass das
wichtigste gemeinsame europäische Rüstungsprojekt kurz vor seinem
Abschluss scheitert? Sollte der Militärtransporter A 400M tatsächlich
direkt ins Museum rollen, wäre das eine Katastrophe. Denn es geht
hier auch um die Zukunft der europäischen Rüstungszusammenarbeit.
Hätte man nur ein neues Flugzeug benötigt, wäre das schließlich schon
vor Jahren auf dem freien Markt zu haben gewesen, bei Russen oder
Amerikanern. Gerade weil Europa seine schon große Abhängigkeit von
ausländischen Lieferanten nicht noch vergrößern wollte, wurde dem
zunächst nur auf dem Reißbrett existierenden Airbus-Modell der
Zuschlag erteilt. Der A 400M ist ein politisches Flugzeug.
Deswegen muss jetzt ein Kompromiss her. Airbus hat wegen der
Verzögerungen einen Teil der Zusatzkosten zu übernehmen, ebenso wie
die Kunden. Man kann nicht was bei Rüstungsprojekten dieser Art
unüblich ist dem Hersteller alle finanziellen Risiken aufbürden und
ihn dann mit immer neuen Anforderungen eindecken. Die Bundesregierung
sollte zudem bedenken, dass es auch um den deutschen Einfluss auf die
Airbus-Mutter EADS geht. Wenn Berlin nicht mehr Geld geben will, wird
Paris das tun und hat dann künftig alleine das Sagen.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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