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ots.Audio: Oikocredit - die Geldanlage in Menschen

Geschrieben am 07-01-2010

Bonn/Mainz (ots) -

- Querverweis: Audiomaterial ist unter
http://www.presseportal.de/audio und
http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar -

Weitere Pressemitteilungen finden Sie unter:
http://www.presseportal.de/pm/58051/oikocredit/

Anmoderation:

Unternehmen gehen wieder mit mehr Zuversicht in das Jahr 2010.
Aber die Wirtschaftskrise hat ihre Spuren hinterlassen - vor allem
private und kirchliche Anleger schauen sehr viel genauer hin, wem sie
zu welchen Konditionen ihr Geld anvertrauen. Im Vordergrund steht
nicht mehr die höchste Rendite, sondern die sichere Geldanlage - und
neben Sicherheit bietet die Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft
Oikocredit ihren Anlegern übrigens zusätzlich noch die Möglichkeit,
ihr Geld ethisch und nachhaltig anzulegen. Mehr dazu von Katrin
Müller

Beitrag:

Ob Kaffeegenossenschaft in Costa Rica oder Mikrokredit für
Kleinstunternehmen in Indien - wer sein Geld bei Oikocredit anlegt,
lässt es nicht nur für sich arbeiten, sondern investiert vor allem in
Menschen. Florian Grohs von Oikocredit Deutschland über das
Geschäftsmodell:

(O-Ton 1: Florian Grohs): "Oikocredit nimmt das Geld der Anleger
und vergibt Kredite in Ländern des Südens, in den Entwicklungsländern
an verschiedenste Produktionsprojekte. Das sind zum Beispiel ne
Kaffeegenossenschaft aus Costa Rica, die Fairtrade Kaffee nach
Deutschland oder in die USA exportiert, aber es kann auch eine
Mikrofinanzorganisationen sein, wie zum Beispiel Share in Indien, die
dann wiederum Kleinkredite an arme Menschen vergeben, damit die ihr
Leben verbessern können." (28 Sek.)

Aber bei Entwicklungsländern stellt sich schon die Frage, ob die
Menschen dort Kredite überhaupt zurückzahlen können. Ulrike Chini,
Geschäftsführerin des Westdeutschen Förderkreises von Oikocredit
sagt: Ja, das können sie:

(O-Ton 2: Ulrike Chini): "Die Erfahrung zeigt, dass die Menschen
im Süden, wenn man ihnen Vertrauen schenkt, sehr stark Kräfte
mobilisieren, wirtschaftliche Kräfte, und wirklich alles tun, um ihr
Business gut zu führen, und die Rückzahlungsquoten liegen ja auch bei
98 Prozent und 99 Prozent - und insofern ist das schon eine sehr
sichere Anlage."(20 Sek.)

Entstanden ist Oikocredit übrigens im Jahr 1975 im Ökumenischen
Rat der Kirchen - heute ist der Kreis der Anleger und
Förderkreismitglieder aber deutlich größer. Dazu nochmal Ulrike
Chini:

(O-Ton 3: Ulrike Chini). "Also, bei uns zum Beispiel, dem
Westdeutschen Förderkreis, sind es zu 20 Prozent kirchliche
Institutionen - Kirchenkreise, Landeskirchen, Gemeinden - und der
große Rest, 80 Prozent, sind Einzelpersonen oder auch Verbände,
Stiftungen, Weltläden, Vereine, aber zum großen Teil sind es
Einzelpersonen." (21 Sek.)

Anlegen kann sein Geld bei Oikocredit also so ziemlich jeder. Wies
funktioniert, erklärt Florian Grohs:

(O-Ton 4: Florian Grohs): "Sie können bei Oikocredit investieren,
indem sie Genossenschaftsanteile kaufen. Das macht man in
Deutschland, indem man Mitglied in einem Förderkreis wird. Dann kann
man einen Genossenschaftsanteil von 200 Euro kaufen, und hat in den
letzten Jahren eine Dividende von maximal 2 Prozent bekommen." (18
Sek.)

Übrigens, Corinna Friesen aus Bonn hat bei Oikocredit investiert
und unterstützt auch die Idee dahinter. Bekannte hatten ihr diese
Form der Geldanlage empfohlen:

(O-Ton 5: Corinna Friesen): "Oikocredit war eine Organisation, die
ich von Bekannten sogar schon kannte und hab dann da auch gern
angelegt, weil es sich eben auch speziell an Menschen in
Entwicklungsländern richtet und mir wichtig ist, dass meine Rücklagen
mindestens zum Teil ethisch arbeiten." (17 Sek.)

Oikocredit ist also nicht irgendeine Bank, sondern ein
Organisation, die für Menschlichkeit und sinnvollen Umgang mit Geld
steht. Sie fördert derzeit 780 Projekte in 69 Ländern und damit
indirekt über 17 Millionen Menschen. Oikocredit ist also ein echte
Alternative zu riskanten, spekulativen Geschäften und vor allem eine
Investition in Menschen. Weitere Infos gibt's auch unter
www.oikocredit.org.

Extra-O-Töne:

(O-Ton 1: Eckart Wüster, Superintendent des Ev. Kirchenkreises):
"Die Frage des Geldes ist nicht nur eine wirtschaftliche Frage,
sondern ergibt sich auch aus unserem Verständnis aus dem, was Glaube
ist. Glaube ist nämlich nicht nur eine inner Haltung, sondern
zugleich auch ein Verhalten. Also, wollen wir darauf achten, dass das
Geld, das wir anlegen, so angelegt wird, dass es Menschen zugute
kommt. Das bedeutet, nicht die Gewinnmaximierung ist das oberste
Gebot, sondern das oberste Gebot ist, dass Menschen mit diesem Geld
etwas für ihre Existenz schaffen könne, deshalb legen wir dort
an."(28 Sek.)

(O-Ton 2: Eckart Wüster): "Geld vermehren ist an sich noch nichts
Schlimmes, es ist in unserem System sogar notwendig, sonst könnten
wir ja spenden. Das ist aber in diesem Fall bewusst nicht so gemacht.
Es geht darum, dass Kleinanleger die Möglichkeit bekommen, mit ihrem
Geld zu wirtschaften und deshalb sichert es ihre Existenz und das
wollen wir unbedingt unterstützen."(17 Sek.)

(O-Ton 3: Corinna Friesen, Anlegerin): "Als ich berufstätig wurde
und zum ersten Mal mehr als ein kleines Sparbuch haben konnte, wusste
ich schon, dass es Möglichkeiten gibt, Geld ethisch anzulegen und
Oikocredit war eine Organisation, die ich von Bekannten her sogar
schon kannte und hab da dann gern angelegt, weil es sich eben auch
speziell an Menschen in Entwicklungsländern richtet, und weil es mir
wichtig ist, dass meine Rücklagen ethisch arbeiten."(25 Sek.)

(O-Ton 4: Corinna Friesen): "Ich kann es anhand von
Projektbeispielen nach verfolgen, die in den regelmäßigen
Publikationen erscheinen, anhand der Projektpartnerlisten, die uns
vorliegen und freue mich besonders über die Bandbreite, die abgedeckt
wird - von einem Textilunternehmen in Simbabwe, was vor Jahren
Kreditnehmer war, bis hin zu Fleischkooperativen auf den Philippinen
und Mikrokredit. Ich finde das sehr gut, dass so viele verschiedene
produktive Bereiche gefördert werden."(26 Sek.)

(O-Ton 5: Ulrike Chini, Geschäftsführerin des Westdeutschen
Förderkreises von Oikocredit): "Oikocredit ist eine internationale
Entwicklungsgenossenschaft, die mit dem Ziel arbeitet, das Geld, das
man dort anlegt, für Entwicklungsaufgaben zur Verfügung zu stellen.
Im Prinzip kann jeder dort Geld anlegen. Also, bei uns zum Beispiel,
dem Westdeutschen Förderkreis, sind es zu 20 Prozent kirchliche
Institutionen - Kirchenkreise, Landeskirchen, Gemeinden - und der
große Rest, 80 Prozent, sind Einzelpersonen oder auch Verbände,
Stiftungen, Weltläden, Vereine, aber zum großen Teil sind es
Einzelpersonen"(31 Sek.)

(O-Ton 6: Ulrike Chini): "Die meisten Anleger, die bei uns Geld
anlegen, würde ich sagen, haben irgendein Interesse an
Entwicklungsfragen, an globalen Fragen, dass sie die Welt ein
bisschen gerechter sehen wollen und da die Möglichkeit nutzen, über
Oikocredit Menschen in Übersee eine Existenzgrundlage zu verschaffen.
Sie wollen eine Geldanlage, die transparent, aber auch sicher ist,
und wo sie relativ leicht wieder an ihr Geld herankommen." (25 Sek.)

(O-Ton 7: Ulrike Chini): "Sie sind Mitglied einer internationalen
Gemeinschaft. Das ist für viele Leute auch ganz wichtig, dass sie
sich einer internationalen Genossenschaft anschließen, wo sie auch
wissen, dass das eine demokratische Form ist, was bei Banken nicht
der Fall ist. Sie wissen, können nachvollziehen, was mit ihrem Geld
passiert, weil sie sehr gut darüber informiert werden, und sie
wissen, dass das wirklich in Menschen geht. Das ist eine sehr
konkrete Form der Zusammenarbeit."(25 Sek.)

(O-Ton 8: Ulrike Chini): "Ich kann das gut nachvollziehen, dass da
erstmal die Befürchtung ist: Ist mein Geld da nicht in den Sand
gesetzt? Das hatten zu Anfang auch etliche unserer Investoren und
waren ein bisschen zurückhaltend oder haben wenig Geld angelegt. Die
Erfahrung zeigt, dass die Leute im Süden, wenn man ihnen Vertrauen
schenkt - was ja auch mit Credo, Vertrauen haben zu tun hat - dass
sie dann sehr stark Kräfte mobilisieren, wirtschaftliche Kräfte, und
wirklich alles tun, um ihr Business gut zu führen, und die
Rückzahlungsquoten liegen ja auch bei 98 Prozent und 99 Prozent - und
insofern ist das schon eine sehr sichere Anlage."(33 Sek.)

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.

Originaltext: Oikocredit
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58051
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58051.rss2

Pressekontakt:
Oikocredit, Westdeutscher Förderkreis, Ulrike Chini
pressebonn@oikocredit.org,
Telefon: 0228 - 6880-280
www.oikocredit.org


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