Mindener Tageblatt: Kommentar zu Steuerentlastungen und Koalition Realistische Bürger
Geschrieben am 08-01-2010 |
Minden (ots) - Von Christoph Pepper Da werden die Steuersenkungsverfechter im Regierungslager aber Augen machen: Eine satte Mehrheit von Bundesbürgern hält nichts von den Entlastungsplänen der Koalitions-Kleinen. Die vermeintliche Volksbeglückung kommt selbst bei jenen schlecht an, die tatsächlich merklich davon profitieren würden. Jedenfalls vorübergehend. Auch sie haben ihren wirtschaftlichen Grundverstand schließlich nicht mit dem Stimmzettel abgegeben. Da reimt sich angesichts gleichzeitig aufgehäufter Schuldenberge sowie der politisch definitiv untherapierbaren Unfähigkeit zu sparen jeder schnell zusammen, dass das versprochene Füllhorn wohl zwangsläufig auf eine Art und Weise munitioniert werden muss, die die Steuerzahler am Ende noch teurer zu stehen kommt als die aktuelle Belastung. So viel zum Thema Zutrauen in die Staatskunst der Regierenden - wobei man der Opposition laut derselben Umfrage mitnichten mehr zutraut. Für die Koalition wird das langsam trotzdem ein Problem. Zwar ist die von interessierter Seite herbeigeredete Krise auch dann noch längst keine wirkliche, wenn sich Wichtigtuer und Wadenbeißer permanent gegenseitige Interview-Scharmützel liefern. Irgendwann allerdings muss die Kanzlerin, die der Truppe bislang großzügig Selbsterfahrungs-Auslauf gibt, die Zügel anziehen. Denn inzwischen fühlt sich selbst der geneigte Koalitions-Wähler ob der dissonanten Darbietung ziemlich irritiert und beginnt sich zu fragen, ob die Medien-Realität nicht doch einen handfesten Hintergrund haben könnte. Nichts allerdings braucht die Regierungsmehrheit in der vor ihr liegenden Bewährungsprobe mehr als das Vertrauen der Bürger, denen sie noch einiges zuzumuten haben wird. Es sich zunächst mit Zuckerchen zu sichern, scheint sich als die falsche Strategie herausgestellt zu haben.
Originaltext: Mindener Tageblatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2
Pressekontakt: Mindener Tageblatt Christoph Pepper Telefon: (0571) 882-/-248 chp@mt-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
245493
weitere Artikel:
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu US-Geheimdienstpannen Rostock (ots) - Das immerhin ist anders: Die Verantwortung für die Pannen bei der Geheimdienstarbeit liege letztlich bei ihm, gab Barack Obama jetzt zu verstehen. Da waren und sind andere Richtlinien- und Nichtlinienkompetente weniger bekenntnisfreudig, wenn sie Fehler ihres Systems und Verantwortlichkeiten dafür anderen in die Schuhe schieben. Nicht neu ist hingegen, dass in Zeiten rasch hyperventilierender Erregungsmedien mit inzwischen eingebautem Internet-Turbo gleich wieder die ganze Präsidentschaft Obamas in Frage gestellt wird - mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Westerwelles Türkei-Visite Rostock (ots) - Zerwürfnisse gibt es in der schwarz-gelb-tiefschwarzen Koalition eigentlich genug, möchte der immer noch geneigte Beobachter seufzend meinen. Doch weit gefehlt. Jetzt kracht es nach der Innen- auch in der Außenpolitik. Die Türkei-Visite von Westerwelle bringt die CSU gehörig in Rage. Was hat der Außenminister denn verbrochen? Im Grunde nichts. Denn sein Bekenntnis zum Fortgang der ergebnisoffenen EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara ist so im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Zudem bewegt sich Westerwelle exakt auf Linie mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Türkei und EU Halle (ots) - Sollten die Beitrittsbedingungen eines Tages auf beiden Seiten erfüllt sein, müsste deshalb auch der letzte Schritt, die Vollmitgliedschaft in der Union, möglich sein. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Nicht nur für die Türkei, auch für die Europäische Union. Aus gutem Grund werden die Verhandlungen diesmal mit aller Sorgfalt und ohne zeitliches Limit geführt. Der offensichtlich verfrühte Beitritt Bulgariens und Rumäniens hat Wirkung gezeigt. Die CSU weiß, dass Entscheidungen noch lange nicht anstehen. Die markigen mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung, Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu Westerwelle: Nun also eine geistig-politische Richtungsänderung, mit der Westerwelle näher bei Schröder steht als bei Kohl. Der Liberale will wie der Sozialdemokrat mit seinem hochtra-benden Schlagwort den Weg beschreiben für mehr Eigenverantwortung, mehr Individualität und weniger Staat. Das klingt beim ersten Hören gar nicht so schlecht, und Schröder hat auf dieser Basis auch tatkräftig Politik gemacht, die gut für das Land, aber schlecht für seine SPD war und die Erfahrung brachte, dass mehr...
- Berliner Morgenpost: Die Kanzlerin muss aus der Deckung und führen - Leitartikel Berlin (ots) - Wie stolz waren sie auf ihren Rekord. In nur drei Wochen hatten CDU, CSU und FDP den gemeinsamen Koalitionsvertrag ausgehandelt. Dass Schnelligkeit nicht immer zum Erfolg führt, hat die schwarz-gelbe Koalition bestätigt. Selten ist der Start einer Koalition so vermurkst worden wie jetzt von Angela Merkel, Horst Seehofer und Guido Westerwelle. Und Besserung ist nach den Selbstfindungstreffen der Liberalen in Stuttgart und der Christsozialen in Kreuth nicht in Sicht. Auch deshalb wollen sich am übernächsten Sonntag die Duzfreunde mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|