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Kölnische Rundschau: zur Sparkasse Köln Bonn

Geschrieben am 09-01-2010

Köln (ots) - Das Schreiben, mit dem die EU-Kommission ihre
Vorwürfe gegen die Sparkasse Köln Bonn präzisiert, ist ein
Frontalangriff. Nicht die Finanzkrise, sondern das Geschäftsgebaren
des Instituts ist nach
Auffassung der Kommission für die Schieflage der Bank verantwortlich.
Öffentliche Hilfen von 650 Millionen Euro seien auch
deshalb zu beanstanden. Im Fall der Sparkasse Köln Bonn sind
gründliche Untersuchungen höchst angebracht und ist Kritik
gerechtfertigt. Fatal wäre es aber, wenn die Kommission die
Geschehnisse zum Anlässe nähme, die deutschen Sparkassen allesamt zu
verdammen. Tatsächlich darf etwa bezweifelt werden, dass die
Sparkasse Köln Bonn allein aus Gewinnstreben den Golfclub Gut
Lärchenhof besaß. Den deutschen Sparkassen deshalb aber alle
nicht zuvorderst gewinnorientierten Geschäfte verbieten zu wollen,
wäre falsch. Leider lässt die EU-Kommission mit ihrem Schreiben in
Sachen Sparkasse Köln Bonn Entsprechendes durchblicken. Die
Interessen der Sparkasse müssten künftig von denen ihrer Eigentümer
getrennt werden, heißt es in dem Papier. Das könnte in letzter
Konsequenz bedeuten: Öffentliche Banken dürfen die Städte und
Gemeinden nicht länger bei der Wirtschaftsförderung unterstützen.
Geschäfte nicht allein aus eigenem Gewinnstreben zu tätigen, gehört
zum Wesen der deutschen Sparkassen. Es ist begrüßenswert statt
kritikwürdig, wenn das Interesse am Allgemeinwohl statt
Profitorientierung den Ausschlag für eine Investition gibt. Mit ihren
schon früher angedeuteten grundsätzlichen Vorbehalten gegenüber
dem deutschen Bankensystem aus privaten, genossenschaftlichen und
eben öffentlichen Instituten liegt die EU-Kommission deshalb falsch.
Das aber ist kein Freibrief für die Sparkassen. Eben weil sich das
Handeln der öffentlichen Banken nicht allein am wirtschaftlichen
Erfolg messen lässt, brauchen die Sparkassen aufmerksame Beobachter.
Die EU-Kommission sollte diese Rolle ausfüllen, ohne die
grundsätzlichen Geschäftsprinzipien der Sparkassen infrage zu
stellen.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de


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