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Westdeutsche Zeitung: Sorgen um Sicherheit bei der Fußball-Weltmeisterschaft Verschärfter Druck auf Fifa und Südafrika Von Christoph Fischer =

Geschrieben am 10-01-2010

Düsseldorf (ots) - Dass die Sicherheitsdebatte um die
Fußball-Weltmeisterschaft 2010 nach dem Terroranschlag von Angola neu
entbrennt, kann kaum überraschen. Zum einen begleitet diese Debatte
die erste Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent seit
ihrer Vergabe durch den Fußball-Weltverband Fifa. Zum anderen liefert
der tödliche Anschlag auf die Nationalmannschaft von Togo den
neuerlichen Beweis für die Berechtigung der Bedenken. Die Bedenken
sind nicht wegzudiskutieren in vom Bürgerkrieg geschüttelten
afrikanischen Ländern, aber die Bedenkenträger müssen eben auch zur
Kenntnis nehmen, dass die innenpolitischen Verhältnisse Angolas in
keinster Weise zu vergleichen sind mit denen in Südafrika.

Fifa-Präsident Joseph S. Blatter stellt weder den Afrika Cup noch
die Weltmeisterschaft in Frage. "Wir hoffen, dass der Fußball stärker
ist als der Terror", sagt der Schweizer. Das muss er sagen, und er
muss es hoffen. Die Bundesliga fürchtet um ihre Profis bei dem
Turnier, die englische Premier League will ihre Spieler aus Afrika
ausfliegen. Dazu müsste die Fifa allerdings erst einmal die
Abstellungspflicht aufheben. Blatter denkt offenbar momentan noch
nicht an diese Option.

Der angolanische Ministerpräsident Antonio Kassoma hat eine
Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen garantiert. Fragen bleiben.
Warum konnte er die Sicherheit nicht von Beginn an garantieren? Und
warum müssen Spiele des Afrika Cups ausgerechnet in eine Krisenregion
wie Cabinda vergeben werden? Die Antwort liegt vielleicht darin, dass
es afrikanischen Politikern in erster Linie ums Prestige geht,
weniger um umfangreiche und kostenintensive Sicherheitsvorkehrungen.
Ohne die der Afrika Cup aber nun einmal nicht auskommt. In Südafrika
2010 werden 190 000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein, 200 mobile
Überwachungssysteme und Überwachungsflugzeuge sollen die Sicherheit
von Sportlern und Fußball-Fans garantieren.

Internationale Sportwettbewerbe nach Afrika zu vergeben, bleibt
ein Risiko. Aber darf das ein Grund sein, den schwarzen Kontinent vom
internationalen Sportgeschehen weiter abzukoppeln? Der Terroranschlag
verschärft in jedem Fall den Druck auf Südafrika und die Fifa.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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