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Bâloise-Töchter Deutscher Ring Leben und Sach legen konkreten Entflechtungsplan vor

Geschrieben am 13-01-2010

Basel/Hamburg (ots) -

- Geordnete Trennung von Deutscher Ring Kranken/Signal Iduna
angestrebt
- Status quo verstösst gegen Versicherungsaufsichtsrecht und
Wettbewerbsrecht
- Keine Nachteile für Mitarbeiter durch die Entflechtung
- Bekenntnis zum Standort Hamburg

Im Zusammenhang mit der künftigen Struktur des Deutschen Ring
haben die Bâloise-Tochtergesellschaften Deutscher Ring
Lebensversicherungs-AG (DR Leben) und Deutscher Ring
Sachversicherungs-AG (DR Sach) den Verhandlungspartnern Signal Iduna
und Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G. (DR Kranken) sowie
den deutschen Aufsichtsbehörden einen konkreten Entflechtungsplan
vorgelegt. Der Plan wurde heute den Betriebsräten, den Mitgliedern
des Sprecherausschusses, den Führungskräften, und den Mitarbeitern
erläutert. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) hatte am 12. November 2009 den Entwurf eines Verwaltungsakts
zugestellt und die Verhandlungspartner zu einer Stellungnahme
aufgefordert. Am selben Tag hatte auch das Bundeskartellamt um eine
Stellungnahme hinsichtlich des Stands der Entflechtung der
Gesellschaften gebeten.

Rechtswidriger Zustand nur durch Entflechtung zu beseitigen

Zwischen DR Leben und DR Kranken besteht seit 1962 ein
Organisationsvertrag, der die Aufteilung der Kosten hinsichtlich der
gemeinsam genutzten sachlichen und personellen Betriebsmittel regelt.
Der ehemals selbstständige DR Kranken hat sich zum 1. April 2009 mit
der Signal Iduna zusammengeschlossen. Beide bilden seitdem einen
"Gleichordnungskonzern". Die Bâloise teilt die Sichtweise der
Behörden, dass dieser Zustand gegen das Versicherungsaufsichtsrecht
und seit dem Zusammenschluss von Signal Iduna und DR Kranken auch
gegen das Wettbewerbsrecht verstösst, da die Signal Iduna ein
Wettbewerber von Deutscher Ring Leben und Sach ist. Die Entflechtung
der Gesellschaften ist der einzige Weg, um den rechtswidrigen Zustand
zu beseitigen.

Geordnete Trennung von DR Leben/Sach sowie DR Kranken

Deshalb haben DR Leben und Sach dem Verhandlungspartner und den
Behörden jetzt einen Entflechtungsplan vorgelegt. Vorgesehen ist eine
geordnete Trennung von DR Leben/Sach einerseits und DR Kranken
andererseits. Dabei werden die Gesellschaften in jeglicher Hinsicht
entflochten - bezogen auf das Personal, die Sachmittel, die
Räumlichkeiten, die IT und die Arbeitsabläufe. Martin Strobel, der
Vorsitzende der Konzernleitung der Bâloise, sagte: "Wir streben
weiterhin eine einvernehmliche Lösung mit der Signal Iduna und dem DR
Kranken an. Im Interesse der Mitarbeiter und Kunden erwarten wir von
der Signal Iduna, dass sie nun mit uns an einer raschen und
geordneten Entflechtung arbeitet. Als Reaktion auf die
Behördenschreiben haben wir der Signal Iduna angeboten, die
Verhandlungen sofort wieder aufzunehmen."

Nur noch ein Arbeitgeber pro Mitarbeiter

Für die Mitarbeiter ergeben sich durch die Entflechtung keine
Nachteile. Nach dem Plan der Bâloise soll jeder Mitarbeiter des
Deutschen Ring nur noch einen Arbeitgeber haben - entweder DR Leben
oder DR Kranken. Heute gibt es drei Gruppen von Mitarbeitern: 321
Mitarbeiter haben einen Einzelarbeitsvertrag mit DR Leben, 447 haben
einen Einzelarbeitsvertrag mit DR Kranken und 876 Mitarbeiter haben
Doppelarbeitsverträge mit beiden Seiten. Nach dem Entflechtungsplan
verbleiben die Mitarbeiter mit einem Einzelarbeitsvertrag bei ihrem
jetzigen Arbeitgeber - hier ist keine personelle Entflechtung
notwendig. Die Mitarbeiter mit Doppelarbeitsverträgen werden künftig
nur noch mit einem Unternehmen einen Arbeitsvertrag haben. Der
künftige Arbeitgeber bestimmt sich nach den bisherigen
Tätigkeitsschwerpunkten der Mitarbeiter, den operativen
Notwendigkeiten und soweit möglich den persönlichen Präferenzen. Der
Entflechtungsplan sieht vor, dass beiden Unternehmen in allen
Abteilungen, Gruppen und Bereichen genügend Mitarbeiter zur Verfügung
stehen, um die Aufgaben eigenständig fortzusetzen. Die Entflechtung
wird demnach keine Arbeitsplätze kosten. Jeder Mitarbeiter wird nach
der Entflechtung unter voller Besitzstandswahrung - bezogen auf
Gehalt, Pension, Dienstzeit, Position und Standort - weiterhin einen
gleichwertigen Arbeitsplatz haben.

Unabhängig von der Entflechtung sind die Maßnahmen aus dem Projekt
KURS zu sehen, die im März 2009 vorgestellt wurden, um eine engere
Verzahnung der deutschen Einheiten der Bâloise zu erreichen. Zu den
in diesem Rahmen kommunizierten Einsparpotenzialen steht die Bâloise
weiterhin. Konkret erwartet die Bâloise Synergieeffekte aus der
engeren Vernetzung der deutschen Einheiten in Höhe von 20 bis 25 Mio.
Euro pro Jahr ab 2012. Dabei handelt es sich um Sach- und
Personalkosten. Bereits im März wurde kommuniziert, dass der damit
einhergehende Personalabbau so weit wie möglich sozialverträglich
erfolgen soll - etwa über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit.

Frank Grund, der Vorstandsvorsitzende von DR Leben und Sach sowie
der Basler Versicherungen, sagte: "Seit der Bestandsaufnahme im März
2009 ist viel passiert: DR Kranken und Signal Iduna haben sich
zusammengeschlossen. Die BaFin und das Bundeskartellamt befürworten
die Entflechtung, weshalb es in Zukunft keine Mitarbeiter mit
Doppelarbeitsverträgen mehr geben kann. Aufgrund der neuen Umstände
haben wir seitdem, soweit es das operative Geschäft zugelassen hat,
auf Neueinstellungen von Mitarbeitern mit Doppelarbeitsverträgen
verzichtet. Gleichzeitig gab es natürliche Abgänge von Mitarbeitern.
Beides hat uns bereits im Jahr 2009 geholfen, unseren Zielen ein
Stück näher zu kommen. Selbstverständlich wird auch die Entflechtung
Einfluss auf die personalpolitischen Aspekte unseres Projektes KURS
haben, da erst nach Abschluss der Entflechtung abschliessend geklärt
ist, wie die Mitarbeiter auf die beiden Unternehmen aufgeteilt sind."
Der tatsächlich künftig zu erwartende Stellenabbau könnte demnach
niedriger ausfallen als die genannten 230 Arbeitsplätze, die zudem
nicht ausschliesslich auf den Deutschen Ring beschränkt sind, sondern
sich auf alle deutschen Geschäftseinheiten der Bâloise beziehen.

Räumliche Trennung innerhalb der Hamburger Unternehmensgebäude

Des weiteren sieht der Plan eine räumliche Trennung vor: Beide
Gesellschaften sollen dabei die Hamburger Gebäude weiter nutzen;
innerhalb der Gebäude soll es aber eine klare Trennung zwischen DR
Leben/Sach und DR Kranken geben. Dabei überlassen DR Leben/Sach dem
DR Kranken die Wahl, welches der beiden Gebäudeteile in der
Ludwig-Erhard-Straße - das Hochhaus oder das Nachbargebäude, die so
genannte "Spitze" - er künftig nutzen möchte.

Fortführung der Stammorganisation durch DR Leben/Sach

Wie bereits in den Verhandlungen mit der Signal Iduna diskutiert,
soll der Vertrieb nicht zwischen DR Leben/Sach und DR Kranken
aufgeteilt werden. Vielmehr will DR Leben die Steuerung der
Vertriebspartner - der so genannten Stammorganisation - fortführen.
Das Krankenversicherungsgeschäft soll die Stammorganisation von DR
Leben als exklusiver Generalagent für den DR Kranken weiterführen.
"Davon profitieren sowohl die Vertriebspartner, da sie auch im
Segment Kranken weiterhin die ihnen bekannten, leistungsfähigen
Produkte vertreiben können, als auch der DR Kranken, der so weiterhin
eine gute Betreuung seiner Versicherungsbestände durch die
Stammorganisation sicherstellen kann als auch deren Vertriebskraft
für sich erhält", erklärt Frank Grund.

Vertretbare Kosten der Entflechtung

Die Kosten für die Entflechtung bleiben in einem vertretbaren
Rahmen. Die externen Aufwendungen für die Entflechtung werden für
beide Parteien zusammen auf einen kleinen zweistelligen
Millionenbetrag geschätzt, der gleichmässig auf DR Leben und DR
Kranken aufzuteilen ist.

Hamburg wird zum Kompetenzzentrum für das
Lebensversicherungsgeschäft

Martin Strobel, der Vorsitzende der Konzernleitung der Bâloise,
kommentierte die Pläne: "Wir stehen zum Standort Hamburg und werden
ihn zum Kompetenzzentrum für unser deutsches
Lebensversicherungsgeschäft ausbauen. Daran ändert weder die
erforderliche Entflechtung noch die geplante Verzahnung mit den
Geschäftsaktivitäten der Basler Deutschland etwas. Wir haben in
Deutschland noch viel vor. Jetzt geht es darum, eine
Organisationsstruktur zu schaffen, mit der wir unsere strategischen
Ziele erreichen können: einer der ertrags- und wachstumsstärksten
Versicherer in Europa zu werden, auch im Kernmarkt Deutschland."

Über die Bâloise-Gruppe und ihre deutschen Tochtergesellschaften

Die Bâloise-Gruppe mit Sitz in Basel, Schweiz ist ein europäischer
Anbieter von Versicherungs- und Vorsorgelösungen. Sie positioniert
sich als Versicherer mit intelligenter Prävention, der
"Sicherheitswelt". In der Schweiz agiert sie als fokussierter
Finanzdienstleister, eine Kombination von Versicherung und Bank. Die
weiteren Märkte sind Deutschland, Österreich, Belgien, Luxemburg,
Liechtenstein, Kroatien und Serbien. Das Vertriebsnetz umfasst die
eigene Verkaufsorganisation, Makler und weitere Partner. Das Geschäft
mit innovativen Vorsorgeprodukten für Privatkunden in ganz Europa
betreibt die Bâloise mit ihren Kompetenzzentren in Luxemburg und
Liechtenstein.

Die Aktie der Bâloise Holding AG ist im Hauptsegment an der SIX
Swiss Exchange kotiert. Die Bâloise-Gruppe beschäftigt rund 9'400
Mitarbeitende.

Die Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG und Deutscher Ring
Sachversicherungs-AG mit Hauptsitz in Hamburg sind seit 1985 Töchter
des Schweizer Bâloise-Konzerns. Sie beschäftigen etwa 1.400
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erzielten 2008 Gebuchte
Bruttobeiträge in Höhe von 757 Mio. Euro.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Internet unter
http://www.baloise.com/deutschland

Originaltext: Bâloise-Gruppe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75365
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75365.rss2

Pressekontakt:
Baloise Group, Aeschengraben 21, CH-4 002 Basel
Internet: www.baloise.com
Email: media.relations@baloise.com / investor.relations@baloise.com
Investor Relations: Tel. +41 61 285 81 81 / Fax +41 61 285 75 62
Media Relations: Tel. +41 61 285 84 67 / Fax +41 61 285 90 06


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