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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Autojahr 2010

Geschrieben am 14-01-2010

Bielefeld (ots) - Dass es ein schwieriges Autojahr wird, daran
gibt es keine Zweifel. Wie heftig sich aber die Auswirkungen von
Wirtschaftskrise und Abwrackprämie in 2010 bemerkbar machen, darüber
wird kräftig spekuliert. Von 2,7 bis 3,3 Millionen verkaufte Pkw
reichen die Prognosen. In Spitzenzeiten, 1991, kurz nach der Wende,
waren es schon einmal 4,1 Millionen, im vergangenen Jahr, eben
aufgrund der Verschrottungszahlung für Altautos, 3,81 Millionen
Fahrzeuge.
Auf der derzeit laufenden Motorshow in Detroit, einstmals
richtungweisende Auftaktmesse der Branche, herrscht vor allem bei den
deutschen Herstellern eine vorsichtig optimistische Stimmung. Anlass
dazu sind die Verkäufe und Auftragseingänge der vergangenen Monate in
2009. Audi, BMW, Mercedes und auch Volkswagen, alles Marken, die
weltweit ihre Modelle vermarkten, spüren Aufwind. Der kommt natürlich
in erster Linie aus dem extrem wachsenden Markt in China. Aber auch
in Russland und nicht zuletzt Amerika scheint es wieder aufwärts zu
gehen.
In den USA ist das aber auch dringend notwendig. Hier gingen die
Verkaufszahlen für Pkw in den vergangenen zwei Jahren um 5,7
Millionen Einheiten auf nur noch 10,3 Millionen zurück. Das ist in
etwa so, als würde in Deutschland eineinhalb Jahre lang nicht ein
Auto verkauft.
Vom Wachstum in 2010 auf vorhergesagte 11,5 Millionen Fahrzeuge
wollen die deutschen Hersteller einen möglichst großen Anteil
abschöpfen. Die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht. Die
amerikanischen Autobauer tun sich nach wie vor überaus schwer,
verbrauchsarme und dennoch attraktive Modelle zu konstruieren.
Anders die Angebote aus Deutschland. Hier wird seit Jahren
erfolgreich auf Verbrauchsreduzierung bei herkömmlichen Benzin- und
Dieselmotoren hingearbeitet. Das kommt bei den Amerikanern inzwischen
gut an. Schließlich lassen die Treibstoffpreise dort so manches Loch
in den ohnehin knappen Kassen der Privathaushalte noch größer werden.
Selbst der einstmals verpönte Diesel verkauft sich zur Freude der
deutschen Hersteller mancherorts ordentlich.
Wenn jetzt nach Mercedes und BMW mit VW der dritte Autobauer aus
Deutschland eine eigene Produktionsstätte in den USA errichtet, kommt
auch der bekanntermaßen weit verbreitete Patriotismus zu seinem
Recht. Ingenieurskunst aus Good Old Germany umgesetzt mit heimischen
Arbeitskräften - mehr kann man kaum verlangen. Oder doch?
Aus amerikanischer Sicht sicherlich. Denn die einstmals drei Großen
Namen Chrysler, Ford und General Motors sind nur noch ein Schatten
ihrer selbst. Chrysler siecht dahin, Ford hält sich vor allem auch
mit dem Pickup F100 - das meistverkaufte Auto der Welt - über Wasser.
Und General Motors greift vor allem auf Insignia und Astra zurück.
Das allerdings sind Produkte der deutschen Tochter Opel.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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