Neues Deutschland: Zum SPD-Thesenpapier von Gabriel und Nahles
Geschrieben am 17-01-2010 |
Berlin (ots) - Dietmar Bartsch wird der SPD nicht bei deren Krisenbewältigung helfen. Aber auch das, was SPD-Chef Sigmar Gabriel und Generalsekretärin Andrea Nahles heute ihrem Vorstand vorlegen, ist kein Garant für eine Erneuerung der ältesten deutschen Partei. Gesprächsforen, Zukunftswerkstätten, Dialogstrukturen - die Wortungetüme für den Kampf um den Status Volkspartei verbergen nicht wirklich die Hilflosigkeit des Führungsduos. Da sind nämlich nicht nur die dramatischen Wählerverluste, die die SPD im September 2009 hinnehmen musste. Da sind auch nach 100 Tagen Opposition wenig erfolgversprechende Umfragewerte. Und da ist vor allem die Beinahe-Halbierung der Mitgliederzahlen in 20 Jahren mit wenig erbaulicher Aussicht auf weitere altersbedingte Abgänge. Ungewiss, ob aus dem Tal der Tränen herauszufinden ist.
Zumal das 12-Thesen-Papier als schonungslose Analyse nicht durchgehen dürfte. Wenn dort beispielsweise eingeräumt wird, Entscheidungen getroffen zu haben, die die Menschen nicht verstanden haben, und das fortan korrigieren zu wollen - müssen sich Hartz-Kritiker unter den SPD-Mitgliedern oder -wählern zumindest auf den Arm genommen fühlen. Es handelte sich bei den Arbeitsmarktreformen oder der Rente mit 67 eben nicht um ein Vermittlungsproblem, sondern um die politische Richtung. Die SPD hat auch damit den neoliberalen Trend, den sie jetzt beklagt, nicht nur nicht aufgehalten - sie hat ihn befördert. Bekennt sie sich nicht endlich zu ihrer Geisterfahrt während der Regierungsbeteiligung, werden auch kuschelige Gesprächskreise in Ortsvereinen oder schlitzohrige Asylangebote nichts an ihrer desaströsen Lage ändern.
Originaltext: Neues Deutschland Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2
Pressekontakt: Neues Deutschland Redaktion Telefon: 030/2978-1711
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
246823
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) kommentiert in ihrer Montagsausgabe vom 18. Januar 2010 die Äußerungen von Roland Koch zu einer Arbeitspflicht für Hartz IV-Empfänger: Frankfurt/Oder (ots) - Natürlich gibt es Leute, die sich mit Hartz IV arrangiert haben. Und nicht das Bedürfnis nach Arbeit verspüren. Deshalb alle Hartz IV-Empfänger unter Generalverdacht zu stellen, kann wohl nur Roland Koch einfallen. Der so tut, als ob es keine Möglichkeit gibt, Langzeitarbeitslose zur Arbeit zu verpflichten. Die gibt es. Dafür aber müssen passende Jobs vorhanden sein. In Zeiten steigender Erwerbslosigkeit nicht so einfach. Und öffentliche Beschäftigung ist kompliziert. Weil sie private Firmen in Not bringen kann. +++ mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) kommentiert in ihrer Montagsausgabe vom 18. Januar 2010 die Vergabe des Karlspreises an Polens Ministerpräsident Donald Tusk: Frankfurt/Oder (ots) - Polens Regierungschef Donald Tusk wird sich über seine Auszeichnung mit dem Karlspreis nicht nur aus ideellen Gründen freuen. Wenn er den Preis am Himmelfahrtstag offiziell erhält, werden es nur noch wenige Monate sein, bis er wahrscheinlich zum zweiten Mal für das Präsidentenamt Polens kandidiert. Der Preis ist also auch eine Art Wahlkampfhilfe aus Deutschland. Denn vor fünf Jahren hatte Tusk die Präsidenten-Wahl noch gegen Lech Kaczynski verloren. In der Folge standen sich in Polen zwei Lager gegenüber: Das mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: Afghanistan-Debatte Willkommen in der Wirklichkeit NICOLE HILLE-PRIEBE Bielefeld (ots) - Stell dir vor es ist Krieg, und keiner glaubt's! Wie unangenehm es werden kann, wenn man den deutschen Afghanistan-Einsatz in aller Deutlichkeit hinterfragt und kritisiert, erfährt Margot Käßmann auch zwei Wochen nach ihrer Neujahrsansprache nahezu täglich. Zur rechten Zeit bekommt die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche jetzt Unterstützung von ihrem katholischen Kollegen. "So wie bisher kann es eigentlich nicht weitergehen", sagt der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch. Käßmann mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Bischöfin Käßmann und Rolle der Kirchen in der Politik Stuttgart (ots) - Die Kirchen tun sich schwer damit, ein Stachel im Fleisch der Politik zu sein. Ihre politischen Stellungnahmen sind meist so weichgespült, zahm und nichtssagend, dass sie kaum zum Widerspruch reizen, geschweige denn Debatten entfachen. Nicht so bei Margot Käßmann. Der couragierten Bischöfin ist hoch anzurechnen, dass sie sich nicht mit den ewigen Solidaritätspredigten der Kirchen zufrieden gibt. Sie eckt an, polarisiert, konfrontiert, weil sie ihre Überzeugungen offen, streitlustig, provokativ ausspricht. Die teils rüden mehr...
- Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: Parteienfinanzierung der FDP Verdacht der Käuflichkeit JÜRGEN JUCHTMANN Bielefeld (ots) - Wer noch Zweifel an den Freien Demokraten als reiner Klientel-Partei hatte, der wurde an diesem Wochenende eines Besseren belehrt. Clevere Lobbyarbeit des Hotelverbands, gepaart mit einer Wähler verachtenden Chuzpe der FDP haben dazu geführt, dass wir Steuerzahler die Westerwelle-Partei über die gesetzliche Parteienfinanzierung hinaus in erheblichem Umfang bezuschussen. Im Koalitionsvertrag hatte die FDP eine Mehrwertsteuersenkung für Übernachtungen in Hotels durchgesetzt. Für die Branche ein Milliardengeschenk, das diese mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|