ots.Audio: Steffen Seibert: "Haiti ist mir stärker unter die Haut gegangen als manches andere" ZDF-Moderator präsentiert mit Gottschalk Spendengala "Wir wollen helfen - Ein Herz für Kinder" am Diensta

Mainz (ots) -

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Anmoderation:
Trümmer, Tote und Verzweiflung - das Erdbeben, das Haiti vergangene
Woche heimgesucht hat, war das schwerste seit 200 Jahren. Die Insel
taumelt seitdem im absoluten Chaos. Zehntausende Tote sind zu
beklagen und die Helfer aus aller Welt können kaum zu den Verletzten
vordringen. Die Bilder, die wir in den vergangenen Tagen aus dem
Katastrophengebiet zu sehen bekommen haben machen uns fassungslos,
traurig und ohnmächtig. Klar ist: die rund neun Millionen Einwohner
des Inselstaates, brauchen dringend noch mehr Unterstützung und
Hilfe, denn die Situation vor Ort spitzt sich von Stunde zu Stunde
zu. Das ZDF hat deshalb für morgen (19.01.2010) kurzfristig eine
große Spendensendung auf die Beine gestellt. "Wir wollen helfen - Ein
Herz für Kinder" will Gelder für Hilfsgüter sammeln, die den
Betroffenen vor Ort möglichst schnell zugute kommen sollen.
Zahlreiche Prominente wie Simone Thomalla, Vitali Klitschko, Peter
Maffey und Marius Müller-Westernhagen werden bei der Live-Sendung zu
Gast sein, die von Thomas Gottschalk und Steffen Seibert moderiert
wird. Für den "heute"-Moderator ist die Sendung eine echte
Herzensangelegenheit.

Interview mit Steffen Seibert

1. Herr Seibert, was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie die ersten
Bilder des Infernos auf Haiti gesehen haben?
Man ahnte sehr schnell, dass das ein Ausmaß annehmen würde, das
entsetzlich ist. Für mich kam noch dazu, dass ich mich Haiti sehr
verbunden fühle, wie ich in den neunziger Jahren ein paar mal da war,
ich habe eine innere Beziehung zu dem Land. Weil mir das - bei allen
Problemen - immer als ein tolles Land, eine tolle Bevölkerung mit
bewundernswert tapferen Menschen erschienen ist. Und deswegen ist mir
das stärker unter die Haut gegangen als manches andere, das gebe ich
zu. (0'29)

2. Als Moderator von "heute" und heute-journal" müssen Sie immer
wieder über Naturkatastrophen auf der Welt berichten. Wie sehr dürfen
Sie die Bilder und Eindrücke an sich heranlassen?
Wenn ich "heute" oder "heute-journal" moderiere dann interessieren
sich die Leute herzlich wenig für meine Gefühle und das ist auch gut
so. Also versuche ich das Ereignis so gut mit Worten zu greifen, die
richtigen Fragen zu stellen wie das nur geht. Innerlich war ich
danach stärker aufgewühlt als nach anderen Dingen weil ich dort
gewesen bin, weil ich in dem Hotel gewohnt habe, das jetzt
zusammengebrochen ist und möglicherweise hunderte Menschen unter sich
begraben hat, weil ich die Straßen kenne und all diese Dinge mir
einfach was bedeuten. (0'36)

3. Aus Ihrer Erfahrung: wie wichtig ist Soforthilfe jetzt und was
kann die ZDF-Spendengala bewirken?
Dies ist ein Land, das sich jetzt nicht selbst helfen kann. Es gibt
keinerlei staatliche Macht, Organisation, Verwaltung mehr. Das war
vorher schon eine schwierige Situation, obwohl das Land gerade dabei
war, wirkliche Fortschritte zu machen, das ist ja noch das Traurige
an der Geschichte. Aber jetzt brauchen sie eben das Ausland, brauchen
die Weltgemeinschaft, brauchen die UN, brauchen die großen
Organisationen, um ihnen die nächsten Tage, Wochen und Monate
beizustehen. Und das sollten wir unterstützen. (0'32)

4. Zahlreiche Prominente werden Sie dabei unterstützen - was
werden wir Fernsehzuschauer aus der Sendung mitnehmen?
Es geht darum zu informieren, was ist an Hilfe nötig, wie kann Hilfe
wirken, welche Organisationen tun was? Wir werden dazu kompetente
Berichte aus dem Katastrophengebiet haben und Gesprächspartner, die
uns das Thema näher bringen können. Das ist eine Sendung, die
informiert und aufrüttelt und zum Spenden animiert. Am Ende kommt es
darauf an, dass wir eine möglichst hohe Spendensumme zusammenbringen.
Wir stellen alles in den Dienst dieser Tatsache. (0'39)

5. Warum sollten möglichst viele Menschen spenden - egal welchen
Betrag?
Es soll keiner denken, nur große Summen helfen. Wer fünf oder zehn
Euro entbehren kann, und das sind in diesem Land glücklicherweise
viele, der soll fünf oder zehn Euro spenden. Fünf oder zehn Euro sind
ein paar Liter Wasser, sind ein paar Schmerztabletten, sind
Durchfallmittel, sind genau die Dinge, die jetzt ganz praktisch Leben
retten oder Leben verbessern helfen. Also kleine Summen werden in
diesem Fall viel ausmachen. (0'29)

Abmoderation:
"Wir wollen helfen - Ein Herz für Kinder" - die große Spendengala
zugunsten der Erdbebenopfer von Haiti morgen (19.01.2010) ab 20:15
Uhr live im ZDF. Mit Schaltgesprächen in das Katastrophengebiet wird
aktuell über die Lage informiert. Die gesammelten Spendengelder
kommen dem "Aktionsbündnis Katastrophenhilfe" der Welthungerhilfe und
"Bild hilft e.V." zugute. Wenn Sie auch Spenden wollen, die
Telefon-Hotline lautet 0180/ 10 10 10.

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Originaltext: ZDF
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