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Neue OZ: Kommentar zu Sprache / Unwort

Geschrieben am 19-01-2010

Osnabrück (ots) - Klares Fehlurteil

Mit einem einzigen Wort kann man alles Mögliche tun. Man kann
verharmlosen (Peanuts, Unwort 1994). Man kann einpeitschen
(Überfremdung, 1993). Und natürlich kann man lügen (Freiwillige
Ausreise, 2006).

Sprache schafft Bewusstsein - im schlimmsten Fall, ohne dass man
es merkt. In einer Medienwelt sind Worte also mächtig; das verbale
Reinwaschen wurde längst professionalisiert. Kommunikation ist ein
Wirtschaftszweig. Hier liegt die Aufgabe der Unwort-Jury. Jahr um
Jahr straft sie einen Begriff ab, der allzu dreist die Wahrheit
verdreht. Ein Grund für Schönfärber, sich unsicher zu fühlen. Gut so!

Das Wort "betriebsratsverseucht" hat hier aber nichts zu suchen.
Das kollektive Bewusstsein konnte es schon deshalb nicht prägen, weil
es bis gestern keinem bewusst war. Als es in einem ARD-Magazin zum
ersten Mal öffentlich wurde, diente es gar nicht der Herabminderung
von Arbeitnehmern. Im Gegenteil: Es sollte schon damals Empörung
schüren - gegen Sprachschöpfer, denen ihre Erfindung nur nachgesagt
wurde. Damit schießt die Unwort-Jury nicht nur ins Leere. Sie urteilt
auch noch nach dem Hörensagen. Und das soll guter Umgang mit Worten
sein? Solche Entscheidungen machen das Unwort als Institution
überflüssig.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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