Beck: Das Leben der Soldaten hat Vorrang
Geschrieben am 20-01-2010 |
Berlin (ots) - Zum Interview des ISAF-Kommandeurs General McChrystal in der BILD-Zeitung erklärt der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundes¬tagsfraktion, Ernst-Reinhard Beck MdB:
Es ist unstrittig, dass wir unsere Anstrengungen in Afghanistan in der nächsten Zukunft verstärken müssen, um erfolgreich zu sein. Unser Ziel bleibt es, Abzugsperspektiven für die internationale Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF) zu entwickeln und das Land wieder umfänglich in die Verantwortung der afghanischen Regierung zu übergeben.
Es ist prinzipiell richtig, wenn der ISAF-Kommandeur General McChrystal mehr und dauerhafte Präsenz in der Fläche fordert, um die afghanische Bevölkerung von den Zielen von ISAF zu überzeugen und von Taliban befreiten Regionen den Wiederaufbau zu ermöglichen. Der deutsche Ansatz, Kabul zu verlassen und durch die Einrichtung von Provincial Reconstruction Teams (PRTs) in Nordafghanistan die Bevölkerung für ISAF zu gewinnen, hat sich als die richtige Strategie erwiesen. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg in Afghanistan darin liegt, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.
Gleichzeitig müssen unsere Soldatinnen und Soldaten ausreichend gesichert sein. Leben und Sicherheit der Bundeswehrangehörigen haben in jedem Fall Vorrang. Wichtig ist aber, durch verantwortliches Verhalten vor Ort das Vertrauen der Bevölkerung in die Wiederaufbaumaßnahmen der internationalen Gemeinschaft zu stärken. Hier braucht die Truppe alle erforderlichen Mittel und Fähigkeiten. Wir sollten unsere Fähigkeiten speziell im Bereich der Ausbildung verstärken. Wie sich diese vermehrten Anstrengungen in konkreten Zahlen niederschlagen, wird sich auf der internationalen Afghanistan-Konferenz in London herauskristallisieren.
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