Lötzsch sieht in der Linkspartei "wesentliche Unterschiede" zwischen Ost und West / Kaufmann (SPD): Fundamentalisten in der Linkspartei feiern fröhliche Urstände
Geschrieben am 21-01-2010 |
Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 21. Januar 2010 - Die stellvertretende Vorsitzende der Linken Bundestagsfraktion, Gesine Lötzsch, sieht in ihrer Partei Defizite beim Zusammenwachsen von Ost und West. In der PHOENIX RUNDE sagte Lötzsch: "Natürlich gibt es noch wesentliche Unterschiede, und wir müssen wirklich hart daran arbeiten, dass wir zusammenkommen." Die Partei habe bei diesem Prozess "Nachholbedarf", so Lötzsch weiter. Die Tatsache, dass die Linkspartei noch immer kein Parteiprogramm hat, erklärte Lötzsch mit der drohenden Gefahr innerparteilicher Auseinandersetzungen. Die Programmkommission, die den Entwurf für ein Parteiprogramm erarbeiten soll, habe "ein ganz schweres Los", so Lötzsch. "Sie muss ja sehen, dass sie die verschiedensten Ideen unter einen Hut bringt und damit nicht neue Konflikte heraufbeschwört." Mit Blick auf die politische Zukunft Oskar Lafontaines sagte Lötzsch voraus, dieser werde immer in der Politik bleiben. "Er ist der Garant unseres Erfolges im Westen. Unsere Hoffnung, auch im Westen relevante Ergebnisse zu erreichen, haben wir ohne Oskar Lafontaine nicht umsetzen können", so die Linken-Politikerin.
Die ehemalige Europa-Abgeordnete der Linken Sylvia-Yvonne Kaufmann, die im vergangenen Jahr zur SPD gewechselt ist, warf der Linkspartei in der PHOENIX RUNDE vor, ein "Führungsvakuum" und "Identitätsprobleme" zu haben. "Man hat ganz klar Ost gegen West in Stellung gebracht, auch innerparteilich", so Kaufmann. Nach dem, was mit Dietmar Bartsch passiert sei, erwarte sie nicht, dass sich die pragmatischen Kräfte durchsetzen könnten. "Ich glaube, dass die fundamentalistischen Kräfte in der Linken fröhliche Urstände feiern", so Kaufmann.
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