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Bereits 1000 Amputationen in Haiti / Handicap International leistet die notwendige Nachsorge

Geschrieben am 25-01-2010

München (ots) - Das Team von Handicap International in Haiti sieht
sich einer unglaublichen Anzahl von Verletzten gegenüber und schätzt
die Zahl der amputierten Menschen bereits jetzt auf über 1.000. Die
Organisation erstellt gerade einen Projektplan für die Hilfe in
Haiti, der sich über mehrere Jahre erstrecken soll.

Um den zahllosen Verletzten zur Hilfe zu kommen, stehen Handicap
International im Moment vor Ort ca. 30 Angestellte zur Verfügung. Sie
arbeiten in sechs mobilen Versorgungsteams. Das gesamte Team soll in
den nächsten zwei bis drei Wochen auf rund 100 Personen aufgestockt
werden, darunter ca. 15 aus dem Ausland.

Zwei unserer mobilen Teams mit Spezialisten für Rehabilitation
arbeiten direkt mit acht Krankenhäusern in Port-au-Prince zusammen.
Beim Großteil der Operationen, die im Moment durchgeführt werden,
handelt es sich um Amputationen. Da auch in den Krankenhäusern viele
Bereiche zerstört wurden, können im Moment nur die Schwerstverletzten
versorgt werden. Viele Menschen mit leichten Verletzungen müssen so
lange warten, bis die schwereren Fälle behandelt werden konnten.
Allein in diesen acht Krankenhäusern liegen im Moment mehrere hundert
Menschen mit frischen Amputationen - und es werden jeden Tag mehr.

"Die aktuelle Lage in Haiti ist mit keiner früheren Katastrophe zu
vergleichen", sagt Thomas Calvot, Spezialist bei Handicap
International für die Versorgung von Verletzten nach Erdbeben. "Die
unglaubliche Zahl der Verletzten - 250.000 laut der Vereinten
Nationen - in Kombination mit der Tatsache, dass viele medizinische
Einrichtungen beim Erdbeben zerstört wurden, macht die Lage besonders
prekär. Nach den schweren Erdbeben in China 2008 oder Pakistan 2005
war die Situation weniger kritisch, da dort die Krankenhäuser nicht
so sehr vom Beben betroffen waren und weiter arbeiten konnten. In
Haiti kann im Moment keine Organisation alleine alle Bedürfnisse
abdecken. Wir arbeiten schon mit Partnerorganisationen zusammen, um
uns um möglichst viele Verletzte kümmern zu können."

In Abstimmung mit den Verantwortlichen in den Krankenhäusern
kümmern sich die Teams von Handicap International um postoperative
Rehabilitation, verteilen Gehhilfen und orthopädisches Material.
Außerdem wird jetzt schon ein Projekt eingerichtet, das die
Betroffenen auf lange Sicht weiter in ihrer Genesung begleiten soll.
Die amputierten Menschen müssen darauf achten, ihre Gelenke zu
bewegen, um Krämpfe zu verhindern. Ohne physiotherapeutische Übungen
kann später keine Prothese angepasst werden.

Der Bedarf an Prothesen wird sehr hoch sein. Mit ihrer Anpassung
kann aber erst in einigen Wochen begonnen werden, nach der
vollständigen Heilung der Amputationen. Handicap International wird
in den nächsten sechs Monaten 300-400 provisorische Prothesen
anfertigen. Diese müssen aber baldmöglichst durch permanente, gut
angepasste Prothesen ersetzt werden. Das Ziel der Organisation ist
es, auf Haiti einheimische Spezialisten für Orthopädietechnik
auszubilden und entsprechende Werkstätten einzurichten, damit die
langfristige Wirksamkeit der Projekte gewährleistet ist.

Die vier weiteren mobilen Teams von Handicap International sind in
besonders betroffenen Armenvierteln der Hauptstadt unterwegs. Dort
stellen sie medizinische Versorgung sicher und verteilen
Mobilitätshilfen in den Notunterkünften.

Originaltext: Handicap International
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16206
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16206.rss2

Pressekontakt:
Info: Dr. Eva Maria Fischer 089-54 76 06-13, 0175-54 29 899,
www.handicap-international.de


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