Burghart Klaußner: Mit leichtem Gepäck nach Hollywood

Hamburg (ots) - 27. Januar 2010. Mit Charakter zu Preisen: Der
Schauspieler Burghart Klaußner schwimmt zur Zeit auf einer Welle des
Erfolgs.

Er ist einer der Hauptdarsteller in "Das weiße Band", der bereits
den Europäischen Filmpreis und den Golden Globe gewonnen hat und als
ein Favorit für den Academy Award für den besten ausländischen Film
gilt. Wenn der Film von Michael Haneke nominiert würde, fährt der
gebürtige Berliner Klaußner auf jeden Fall zur Oscar-Verleihung: "So
etwas kann man sich doch nicht entgehen lassen," sagt er in einem
Gespräch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift BRIGITTE (ab heute
im Handel).

Dass der Film so erfolgreich ist, liegt auch an Klaußner, dessen
Gesicht viele kennen, den Namen dagegen noch nicht. Das liegt an
seinen Rollen: Er spielt oft Spießer und Langeweiler, Menschen in der
zweiten Reihe. "Ich habe eine große Sympathie für Menschen, die im
falschen Denken gefesselt sind und gar nicht so recht wissen, was
schief läuft in ihrem Leben", sagt der 60-Jährige, dessen große
Leidenschaft die jüngere deutsche Geschichte ist.

Mit seiner auffällig unauffälligen Art ist Klaußner zu einem der
besten deutschen Schauspieler geworden - und zu einem der meist
beschäftigten. Er sei immer unterwegs, sagt der Vater zweier
erwachsener Söhne im Gespräch mit der BRIGITTE, "Schauspielerei ist
ein echtes Wandergewerbe." Das sei auch gut so: "Auf Reisen kommt man
nicht dazu, über die Endlichkeit des Seins nachzudenken", sagt
Klaußner, "unterwegs zu sein bedeutet die Abwesenheit von Tod". Und
für das Unterwegssein hat er eine wichtige Regel: "Man braucht
leichtes Gepäck. Das ist ganz wichtig. Man muss zusehen, dass man
überall schnell wegkommen kann."

Originaltext: Gruner+Jahr, BRIGITTE
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