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Die Familie als Quelle der Zufriedenheit / Richtiges Maß an Interesse und Sensibilität der Eltern ist entscheidend

Geschrieben am 27-01-2010

Erfurt (ots) - In der Familie ist für die meisten Thüringer Kinder
ihre Welt in Ordnung: Selbst wenn zum Beispiel schulische Noten
häufiger Anlass zum Ärger geben, fühlen sich Kinder in ihren Familien
zumeist gut (31 %) oder sehr gut (45 %). Auch über alltägliche
Entscheidungen streiten 9- bis 14-Jährige nur selten mit ihren
Eltern. Häufiger zu Konflikten kommt es allerdings, wenn Mütter oder
Väter zur Überbehütung neigen. Zu diesen Ergebnissen kommt das für
Thüringen repräsentative LBS-Kinderbarometer 2009 nach der Befragung
von 457 Kindern zwischen 9 und 14 Jahren.

Laut der Studie bekommen 43 % der Kinder mit ihren Eltern manchmal
oder immer Ärger wegen schlechter Noten - und dadurch wird offenbar
eine Spirale in Gang gesetzt: Je häufiger Kinder Ärger wegen ihrer
Noten bekommen, desto häufiger kommen sie in der Schule schlechter
zurecht, und desto stärker empfinden sie den Leistungsdruck. Auch die
Angst vorm Sitzenbleiben steigt. Dabei empfinden Jungen den Druck
zumeist noch stärker als Mädchen.

Beteiligung an Entscheidungen und Konflikte mit den Eltern

Erstaunlich wenig Konfliktpotenzial bergen dagegen die
alltäglichen Entscheidungen in der Familie: Nur selten streiten
Thüringer Kinder mit ihren Eltern über Kleidung (weniger als ein
Viertel), über Kleidermarken (weniger als ein Fünftel) oder über die
Frisur (weniger als ein Zehntel der Befragten). Wenn Kinder Tendenzen
zur Überbehütung wahrnehmen, gibt es häufiger Streit - ob über
Sauberkeit und Ordnung, über den Freundkreis, über das Hobby oder das
Lernen. "Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Kinder
eigenständiger werden und Eltern dies auch zulassen", so Prof. Dr.
Ronald Lutz, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Kinderschutzbundes
in Thüringen. Im politischen Raum habe sich diese Erkenntnis aber
noch nicht durchgesetzt: "Die Bundesregierung lehnt es nach wie vor
ab, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen - und sperrt sich somit
dagegen, Kinder stärker als eigenständige Persönlichkeiten
anzuerkennen", sagte Prof. Dr. Lutz.

Interesse, Lob und Stolz der Eltern helfen den Kindern

Wie wichtig das richtige Maß an Sensibilität für die Belange der
Kinder ist, zeigt das LBS-Kinderbarometer an unterschiedlichen
Indikatoren: Achtsamkeit für die Ernährung, für schulische Belange,
für die Dauer der Hausaufgaben oder für nötige Pausen hängen alle
positiv mit dem Wohlbefinden in der Familie zusammen. "Eltern können
durch Sensibilität und Achtsamkeit auch für mehr Zufriedenheit in der
Schule sorgen. Lob und Stolz der Eltern wirken sich positiv auf das
allgemeine und familiale Wohlbefinden aus", erklärt Anja Beisenkamp
vom ProKids-Institut für Sozialforschung, die Leiterin der Studie.

Originaltext: HELABA Landesbank Hessen-Thüringen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55060
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55060.rss2
ISIN: DE000HLB0A20

Pressekontakt:
Sabine Schmitt, LBS Hessen-Thüringen
Tel. 069 / 91 32-28 78 - Fax 069 / 91 32-8 28 78
E-Mail: sabine.schmitt@lbs-ht.de


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