KfW erzielt Förderrekord in Deutschland
Geschrieben am 28-01-2010 |
Frankfurt (ots) -
- Höchstes inländisches Finanzierungsvolumen seit Gründung - 23,8 Mrd. EUR Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW - KfW-Sonderprogramm zeigt Wirkung - Umweltinvestitionen steigen um 12,5 % auf 19,8 Mrd. EUR - Globale Wirtschaftskrise lässt Gesamtgeschäft um 5,8 % auf 63,9 Mrd. EUR sinken
Die KfW Bankengruppe hat im Jahr 2009 Wirtschaft, Umwelt, Wohnungswirtschaft und Bildung in Deutschland mit 50,9 Mrd. EUR (Vorjahr 45,4 Mrd. EUR) gefördert und erzielt damit das höchste inländische Fördervolumen ihrer Geschichte. Allein im Bereich der gewerblichen Wirtschaft hat die KfW 23,8 Mrd. EUR aufgebracht, den weit überwiegenden Teil für kleine und mittelständische Unternehmen. Einen wesentlichen Beitrag leistete hierzu das zu Beginn des Jahres 2009 gestartete KfW- Sonderprogramm mit Kreditzusagen von insgesamt 7,2 Mrd. EUR bis zum Jahresende. Von den knapp 2.500 zugesagten Krediten aus dem KfW-Sonderprogramm entfielen rund 94 % auf mittelständische Unternehmen. Dazu erklärte der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe, Dr. Ulrich Schröder bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz am Donnerstag in Frankfurt am Main: "Im Jahr der schwersten Finanz- und Wirtschaftkrise seit 1932 war die KfW in besonderer Weise gefordert. Dabei bildete das KfW-Sonderprogramm den Schwerpunkt bei der Unterstützung der Bundesregierung im Kampf gegen die Folgen der Krise. Wir sind sehr stolz, dass wir mit dem höchsten inländischen Fördervolumen unserer Aufgabe als Förderbank so umfangreich nachkommen konnten", sagte Dr. Schröder.
Neben der Unterstützung des Mittelstands und dem Kampf gegen die Folgen der Rezession bildete der Klima- und Umweltschutz den wichtigsten Förderschwerpunkt. So förderte die KfW im Rahmen ihrer Programme für Energieeffizientes Bauen und Sanieren die Verbesserung der Energiebilanz von Wohngebäuden und die Reduktion von CO2-Emissionen mit insgesamt 8,9 Mrd. EUR und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung.
Für Investitionen in den Klima- und Umweltschutz im In- und Ausland vergab die KfW insgesamt 19,8 Mrd. EUR. Dies entspricht nahezu einem Drittel des gesamten Fördervolumens der KfW Bankengruppe. Allein in Deutschland hat sich hier das Fördervolumen gegenüber dem Jahr 2008 von 12,6 Mrd. EUR auf 16,5 Mrd. EUR erhöht (+31,0 %).
Während das inländische Fördergeschäft gegenüber dem Jahr 2008 um 12,1 % gestiegen ist, hat die globale Finanz- und Wirtschaftskrise Auswirkungen auf das Ergebnis der weiteren Geschäftsbereiche. Das gesamte Geschäftsvolumen der KfW Bankengruppe für das Jahr 2009 liegt mit 63,9 Mrd. EUR gleichwohl in Sichtweite des Vorjahresergebnisses (67,8 Mrd. EUR).
Ergebnisse der Förderaktivitäten der Geschäftsbereiche im Einzelnen
Der Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank hat im Jahr 2009 ein Fördervolumen von 23,8 Mrd. EUR und damit eine Steigerung um 40 % erzielt. Getrieben wurde dieses deutliche Wachstum vor allem durch die stark gestiegenen Finanzierungen von Gründungen und allgemeinen Investitionen einschließlich des KfW-Sonderprogramms (+49 % auf 15,5 Mrd. EUR). Auch die Finanzierungen von gewerblichen Investitionen in Energieeffizienz und Umweltschutz sind deutlich von 5,7 auf 7,0 Mrd. EUR gestiegen (+22,8 %). Mit einem Zusagevolumen von 7,2 Mrd. EUR im Jahr 2009 hat das KfW-Sonderprogramm einen elementaren Beitrag zur Sicherung der Finanzierung des Mittelstandes geleistet. Rund 94 % aller Zusagen gingen an mittelständische Unternehmen. Den Schwerpunkt bildete dabei die Förderung von Betriebsmittelfinanzierungen als Liquiditätsunterstützung in der Krise: Auf sie entfielen 70 % der Zusagen. Mit der im September eingeführten Programmvariante 'Globaldarlehen' wurden im Jahr 2009 Verträge mit zwei Kreditinstituten über insgesamt 1,5 Mrd. EUR abgeschlossen. "Gerade weil sich die Konjunktur allmählich erholt, ist zu erwarten, dass im Jahr 2010 auf viele Unternehmen noch einmal große Herausforderungen bei der Finanzierung zukommen. Deshalb wird die KfW auch in diesem Jahr den Fokus auf die Stärkung des Mittelstands legen", sagte Schröder. So haben Bundesregierung und KfW bereits weitere Verbesserungen im KfW-Sonderprogramm zum 1. Februar 2010 angekündigt. Diese umfassen Zinssenkungen und Flexibilisierungen in den einzelnen Programmelementen.
Im Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank ist das gesamte Fördervolumen um 8,1 % auf 16,1 Mrd. EUR gestiegen (2008: 14,9 Mrd. EUR). Die Programme für Energieeffizientes Bauen und Sanieren verzeichneten eine deutlich gestiegene Nachfrage, was zu einem Rekordzusagevolumen von 8,9 Mrd. EUR führte. Das Zusagevolumen des Vorjahres (6,3 Mrd. EUR) wurde damit um 41,3 % übertroffen. In der Bildungsfinanzierung konnte das Zusagevolumen von 1,3 Mrd. EUR auf 1,7 Mrd. EUR deutlich gesteigert werden. Dies ist auf verbesserte Rahmenbedingungen in der beruflichen Bildungsförderung sowie auf eine höhere Nachfrage nach individuellen Bildungsfinanzierungen wie den KfW-Studienkredit zurückzuführen.
Im Geschäftsbereich KfW Kommunalbank konnte das Direktgeschäft der Kommunalfinanzierung nicht zuletzt durch die 'Investitionsoffensive Infrastruktur' (Konjunkturpaket I) nahezu auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Nachdem die Nachfrage im 1. Halbjahr zurückhaltend war, zog sie in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich an. Demgegenüber ist das Volumen der allgemeinen Refinanzierung der Landesförderinstitute (LFI) spürbar zurückgegangen, so dass das Gesamtvolumen des Geschäftsbereichs bei 9,4 Mrd. EUR (Vorjahr 11,6 Mrd. EUR) liegt.
Der Geschäftsbereich Entwicklungs- und Transformationsländer hat im Jahr 2009 Finanzierungen in einem Umfang von insgesamt 4,5 Mrd. EUR zugesagt und damit das hohe Niveau des Vorjahres (4,9 Mrd. EUR) leicht unterschritten. Auf die KfW Entwicklungsbank entfiel dabei ein Zusagevolumen von 3,5 Mrd. EUR (Vorjahr 3,6 Mrd. EUR). Neben den Mitteln aus dem Bundeshaushalt hat die KfW hier 1,9 Mrd. EUR eigene Mittel für Projekte eingesetzt, was einem Anteil von 54,3 % an den gesamten Zusagen der KfW Entwicklungsbank entspricht. Mit ihren eigenen Mitteln leistet die KfW einen bedeutenden Beitrag zur Steigerung des als "Official Development Aid" (ODA) anerkannten Zusagevolumens. Die Zusagetätigkeit des KfW-Tochterunternehmens DEG hat sich nach einem infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise schwachen ersten Halbjahr deutlich belebt. Dennoch liegen die Zusagen zum Jahresende mit 1,0 Mrd. EUR unter dem entsprechenden Vorjahreswert von 1,2 Mrd. EUR. Besonders erfreulich ist, dass mit 266 Mio. EUR das größte Volumen in der Geschichte der DEG für Investitionen in Afrika bereitgestellt wurde.
Mit einem Neuzusagevolumen von 8,9 Mrd. EUR im Geschäftsbereich Export- und Projektfinanzierung hat sich die KfW IPEX-Bank in einem sehr schwierigen Marktumfeld als verlässlicher Finanzierungspartner der deutschen wie auch der europäischen Wirtschaft bewährt. Im Vergleich zum Ausnahmejahr 2008 17,6 Mrd. EUR ist das Zusagevolumen 2009 wie erwartet deutlich geringer ausgefallen. Bedingt durch die Wirtschaftskrise sind Investitionspläne der Unternehmen im In- und Ausland in erheblichem Umfang zurückgestellt worden und die Kreditnachfrage hat sich signifikant vermindert. Die KfW IPEX-Bank hat darüber hinaus in vielen Fällen Unternehmen bei der Umstrukturierung und Stundung ihrer Fälligkeiten unterstützt und damit vielfach den Unternehmens- und Arbeitsplatzerhalt gesichert.
In einer schwierigen Verfassung befindet sich weiterhin der Verbriefungsmarkt. Insbesondere aufgrund des nach wie vor fehlenden Vertrauens der Investoren ist das Zusagevolumen bei der Kreditverbriefung mit 1,5 Mrd. EUR unter dem Niveau des Vorjahres (1,9 Mrd. EUR) geblieben.
Zur Refinanzierung ihres Geschäfts hat die KfW im Jahr 2009 Mittel in Höhe von 74,7 Mrd. EUR (Vorjahr 75,3 Mrd. EUR) an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Sie hat damit trotz schwieriger Rahmenbedingungen ihr angekündigtes Emissionsvolumen realisiert und den Stresstest 'Refinanzierung in der Finanzmarktkrise' bestanden. Für das Jahr 2010 plant die KfW ein Refinanzierungsvolumen im Umfang von 70-75 Mrd. EUR.
Originaltext: KfW Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2
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