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Roland Berger Studie "Angezogene Handbremse": Globale Automobilzulieferindustrie muss dringend konsolidiert werden, um wieder rentabel sein zu können

Geschrieben am 28-01-2010

München (ots) -

- Umsatz sank 2009 global im Schnitt um zirka 25%, die
durchschnittliche Rendite (EBIT/Umsatz) von 5,7% (2007) auf
minus 1,5%
- Weltweit bereits 340 Insolvenzen (75 davon in Deutschland),
bisher besonders bei kleineren Zulieferern aus
prozessorientierten Segmenten
- Trotz der zahlreichen Insolvenzfälle sinkt die Zahl der
Transaktionen im Zuliefererbereich seit 2007 kontinuierlich
- Vier Gründe: Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der
Fahrzeugmärkte, knappe liquide Mittel zur Finanzierung von
Übernahmen, begrenzte Management-Ressourcen bei den
Zulieferern erforderliche Zustimmung der Fahrzeughersteller
nicht immer gegeben
- Besonders in den prozessorientierten Segmenten wie
Leichtmetallguss, Kunststoff- oder Metallbearbeitung besteht
noch Konsolidierungsbedarf, allerdings sind nur wenige
Investoren bereit, hier zu investieren

Die Automobilkrise 2008/2009 hat tiefe Spuren bei den Zulieferern
hinterlassen. 2009 sank der Umsatz der Zulieferer weltweit im Schnitt
um etwa 25%, die durchschnittliche Rendite (EBIT/Umsatz) von 5,7%
(2007) auf zirka -1,5% (2009). In der Folge haben weltweit bereits
340 Zulieferer Insolvenz angemeldet, 75 davon in Deutschland. Das
geht aus der Studie "Angezogene Handbremse - Die Konsolidierung in
der Zulieferindustrie kommt kaum in Fahrt" von Roland Berger Strategy
Consultants hervor. Trotz der größten Krise in der Geschichte der
Branche kommt die Konsolidierung aber nur schleppend in Gang. So ist
die Zahl der Zusammenschlüsse und Übernahmen (M&A-Transaktionen) seit
2007 rückläufig - selbst 2009. Die Gründe: Für strategische
Investoren ist der Markt wegen der niedrigen Margen und der hohen
Überkapazitäten nicht besonders attraktiv, bei den Zulieferern selbst
fehlt es an liquiden Mitteln sowie den nötigen Management-Ressourcen
für Übernahmen, und in vielen Segmenten wünschen die Hersteller keine
weitere Konsolidierung der weltweiten Wettbewerbsstruktur.

"Die Automobilkrise 2008 und 2009 hat tiefe Spuren bei den
Zulieferern hinterlassen", sagt Roland Berger Partner Marcus Berret.
"Weltweit mussten bereits 340 Zulieferer in den vergangenen zwei
Jahren Insolvenz anmelden, 75 davon alleine in Deutschland". Die
Aussichten für 2010 sind gemischt: Den sich leicht erholenden Märkten
stehen zunehmend Engpässe bei der Finanzierung gegenüber. Angesichts
der hohen Zahl von auf dem Markt verfügbaren Unternehmen ist es
erstaunlich, dass die Zahl der Zusammenschlüsse und Übernahmen
(M&A-Transaktionen) seit 2007 kontinuierlich sinkt.

Vier Gründe verhindern momentan M&A-Transaktionen

"Die Fahrzeughersteller müssen implizit natürlich jeder
Transaktion zustimmen. Und aus Sicht der Hersteller sind viele
Segmente bereits ausreichend konsolidiert", sagt Berret. Außerdem
halten sich viele Investoren wegen der unsicheren Entwicklung an den
weltweiten Automobilmärkten zurück. "Viele Zulieferer kämpfen nach
wie vor ums Überleben - für Übernahmen oder Zusammenschlüsse fehlt es
an Geld und Management-Ressourcen."

Konsolidierungsbedarf unterscheidet sich stark

"Die Hersteller haben in vielen Bereichen, besonders in
produktorientierten Segmenten wie Bremsen oder Kolben, häufig wenig
Interesse an einer weiteren Konsolidierung der Branche", erklärt
Berret. "Denn in nahezu allen Produktsegmenten hat sich eine
vergleichbare weltweite Wettbewerbsstruktur etabliert: Der
Marktführer hält zwischen 30-35% Marktanteil, die Top 2 Anbieter
decken die Hälfte des Marktes ab, die Top 5 zirka 75% des
Weltmarkts." Mit jedem Zulieferer, der aus dem Markt ausscheidet,
nimmt der Wettbewerb weiter ab und die Marktmacht der verbleibenden
Anbieter wächst.

Anders sieht es in den prozessorientierten Segmenten wie
Leichtmetallguss oder Metallbearbeitung aus: Diese traditionell etwas
renditeschwächeren Bereiche haben nach wie vor erheblichen
Konsolidierungsbedarf: "Hier besetzt der Weltmarktführer meist nicht
mehr als 15% des Markts und die Top 5 Anbieter kommen zusammen in der
Regel auf weniger als die Hälfte", sagt Roland Berger Projektmanager
Felix Mogge. "Hier besteht dringender Konsolidierungsbedarf, um die
Profitabilität der einzelnen Zulieferer zu steigern." Allerdings ist
angesichts relativ niedriger Margen und hoher Überkapazitäten kaum
ein Investor bereit, in dieser Branche zu investieren. "Gerät ein
Zulieferer in Not, verfolgen die Fahrzeughersteller deshalb meist die
Strategie, ihn zu stützen, indem sie beispielsweise Aufträge von
stabileren Zulieferern abziehen oder ihn kontrolliert abwickeln",
sagt Mogge.

Ausbleibende Konsolidierung drückt Rendite

Ohne die erforderliche Konsolidierung wird sich die
Renditesituation in vielen Produktsegmenten nicht nachhaltig erholen.
"Die durchschnittliche Rendite (EBIT-Marge) der Zulieferer in den
NAFTA-Staaten, Europa und Japan wird wegen der ausbleibenden
Konsolidierung und des weiter steigenden Preisdrucks in den nächsten
drei bis vier Jahren kaum über drei bis vier Prozent hinauskommen",
so Berret.

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse können Sie kostenfrei
herunterladen unter:

www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an:

Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel.: +49 89 9230-8349, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: sebastian.deck@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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