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Deutsches Großunternehmen könnte Vier Pfoten in der Hand haben

Geschrieben am 28-01-2010

Budapest (ots) - Der seit Jahren anhaltende Streit zwischen der in
Wien ansässigen Tierschutzorganisation Vier Pfoten und den
Herstellern von ungarischer Gänsemastleber trat in eine neue Phase.
Die Tierschutzorganisation könnte auf Druck des deutschen
Geflügelverarbeiters WIESENHOF die ungarische Firma Hungerit immer
noch auf der schwarzen Liste führen, während mehrere, sich im
Einflussbereich des deutschen Unternehmens befindende Firmen von der
Boykottliste entfernt wurden - meint der Eigentümer und
Generaldirektor des ungarischen Unternehmens, József Magyar. "Die
Tierschützer diskriminieren, sie wollen sich mit dem größten
ungarischen Verarbeiter von Geflügel nicht einigen"- betont der Chef
der HUNGERIT aus der südungarischen Stadt Szentes.

HUNGERIT stellte das Schlachten und Verarbeiten von Mastgänsen im
September 2008 ein, da sie von den Vier Pfoten die Zusage erhalten
hatte, in diesem Fall ihren an die deutschen und österreichischen
Käufer verkündeten Boykottaufruf in Bezug auf alle Produkte der Firma
zurückzunehmen. Zur Vereinbarung kam es unter Einbeziehung des
ungarischen Geflügelproduktionsrates, des Landwirtschaftsministeriums
und namhafter Experten. Teil dieser Vereinbarung ist, dass auf der
Verpackung der Ware ein spezieller Hinweis auf die Herstellung des
Produkts aus Mastgänsen angebracht wird. Diese Vereinbarung wird von
der HUNGERIT und den anderen ungarischen Unternehmen seitdem
eingehalten. "Leider stellten die Vier Pfoten ihren an die deutschen
und österreichischen Käufer verkündeten, die Produkte der HUNGERIT
betreffenden Boykott auch in der Zwischenzeit nicht ein, das Opfer
von HUNGERIT erwies sich also als vergeblich. Die Firma übernahm
deshalb seit Beginn des Vorjahres von den Züchtern wieder die
gemästeten Gänse und Enten, die ihnen als Grundlage ihrer Existenz
dienen" - behauptet Magyar.

"Auf die diskriminierende Maßnahme der Vier Pfoten konnte es vom
Unternehmen keine andere Antwort geben. Die Tierschützer haben
nämlich andere Firmen aus Ungarn von der Boykottliste unverzüglich
gestrichen. Obwohl die letztgenannten Unternehmen, von denen mehrere
mit dem Eigentümerkreis von WIESENHOF in Verbindung gebracht werden
können, ebenfalls auf der Boykottliste stehen müssten" - teilte der
Chef des ungarischen Unternehmens mit.

Von der Liste gestrichen wurde eine Firma, die früher gemästete
Gänse- und Entenleber hergestellt hatte, die Kiskunhalasi
Baromfifeldolgozó AG. Über 50% der Stimmrechte an dieser Firma
besitzt eine ungarische Firma namens BÁCS-TAK GmbH. Mélykút. Von der
Liste genommen wurde ebenfalls die Pannon Lúd GmbH. Mezökovácsháza,
zu deren Eigentümern mit über 50% der Stimmrechte wiederum die
Kiskunhalasi Baromfifeldolgozó AG. gehört. Unter den Eigentümern der
beiden Firmen ist also - direkt oder indirekt - ein scheinbar
ungarisches Unternehmen, die BÁCS-TAK GmbH. vertreten, deren
Mehrheitseigentümer die deutsche Firma WIESENHOF ist. Bis dato
tauchte in den Kampagnen der Vier Pfoten der Name dieser deutschen
Firma noch nie auf.

Was den Eigentümerkreis der HUNGERIT betrifft, hat WIESENHOF (über
die BÁCS-TAK ) hier eine etwa 15-prozentige Beteiligung.
Dementsprechend müsste die deutsche Firma ebenfalls auf der schwarzen
Liste stehen, um so mehr auch deshalb, weil WIESENHOF indirekt auch
Miteigentümer an der umstrittenen Brutanlage in Rém und einer
Geflügelzucht in Tótkomlós ist.

Die Zuständigen Instanzen des ungarischen Geflügelproduktionsrates
vertreten auf dieser Grundlage die Meinung, dass die Firma WIESENHOF,
die auf dem deutschen Hähnchen-, Truthahn- und Entenmarkt ein
entscheidendes Gewicht hat, durch die Verdrängung des ungarischen
Produzenten ihren Einfluss auf dem Markt für Gänsefleisch stärken
will. "Die deutsche Firma scheint bei Ihrem Kampf um einen größeren
Markanteil die Vier Pfoten als Werkzeug zu Verwenden" - behaupten die
ungarischen Experten.

Es könnte also sein, dass die Gründe für die Diskriminierung des
größten ungarischen Geflügelunternehmens seitens der Vier Pfoten
nicht mit den Zielen des Tierschutzes zusammenhängen. Die
Organisation führt die tierliebenden deutschen und österreichischen
Käufer in die Irre und lässt außer Acht, dass die HUNGERIT, bzw. die
gesamte ungarische Geflügelbranche im Wert von vielen Milliarden Euro
Maßnahmen zur Tierwohlfahrt durchgeführt hat, um der Europäischen
Union beitreten zu können. Es ist an der Zeit, auf dem
österreichischen und deutschen Markt den Käufern - und nicht den
eingeschüchterten Einkäufern der großen Ketten - zu überlassen, wem
sie glauben und wessen Ware sie kaufen. Letzten Endes sollte
innerhalb der Europäischen Union der Grundsatz der Freizügigkeit der
Waren auch in den großen Warenhäusern Deutschlands und Österreichs
gelten - teilten die Repräsentanten der ungarischen Geflügelfirma
mit.

Rückfragehinweis: Hungerit:
http://www.hungerit.hu/de/public/kontakt oder: Premierpress: Tel:
0031-06-20-312-312-4 ; http://www.premierpress.hu;
mailto:info@premierpress.hu

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/10924

Originaltext: Premierpress
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/78718
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