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Gefräßiger Muschel den Appetit auf hölzerne Hafenpfähle vermiesen

Geschrieben am 29-01-2010

Rostock (ots) - Neue Technik der Uni Rostock zum Schutz von
Holzpfählen unter Wasser - DBU gibt 123.000 Euro

Unter der Meeresoberfläche an den Küsten der Welt findet das große
Fressen statt: Die Pfahlbohrmuschel pult sich in tragende Planken und
Pfähle, um sich vom Holz zu ernähren und richtet damit jährlich
Schäden in Milliardenhöhe an. Versuche, die Pfähle vor dem Tier zu
schützen, sind meist umweltschädlich oder zu teuer. An der
Universität Rostock wurde bereits ein Überzug für Pfähle aus
umweltfreundlichem Kunststoff entwickelt, der der gefräßigen Muschel
Einhalt gebieten kann. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
unterstützt nun ein Projekt der Universität und der Taucherfirma Tai
GmbH, mit dem diese Hülle in einem schnellen, einfachen und für
Hafentaucher ungefährlichen Verfahren zum Schutz der
Holzkonstruktionen befestigt werden soll. "Das Vorhaben ermöglicht
die Instandsetzung und den Erhalt großer und alter Hafenanlagen, ohne
dass neue Holzressourcen verbaut werden müssen", lobte der
Generalsekretär der DBU, Dr. Fritz Brickwedde. Die Stiftung sagte
rund 123.000 Euro zu.

Schon Christoph Kolumbus hatte seine Schwierigkeiten mit dem
kleinen Schädling und verlor Schiffe an die wurmartige Muschel.
Innerhalb eines Jahres nage sich der Parasit durch Holzstämme mit 30
Zentimeter Dicke, erklärte Dr. Christian Dede von der Universität
Rostock die Problematik. "Imprägnierungen mit Chemikalien helfen
nicht immer, die Pfähle zu schützen und belasten zudem die Gewässer",
so Dede. Muschelresistente Stützen aus Beton, Stahl oder Kunststoff
seien ökologisch bedenklich und teuer. "Würde man nicht anfällige
Tropenhölzer für die Pfeiler verwenden, förderte man die Abholzung
wertvoller und geschützter Wälder." Eine Ummantelung mit einem
speziellen umweltfreundlichen Textil sei die Lösung. "Das Anlegen des
Stoffes um die Pfähle ist allerdings sehr aufwändig und extrem
gefährlich für die Taucher", so Dede. Schlechte Sicht, die Strömung
und enge Abstände zwischen den Pfählen erschwerten die Arbeiten unter
Wasser.

Bevor der Kunststoff angelegt werden könne, müssten die Pfähle mit
Hochdruckreinigern von dem zentimeterdicken Muschelbewuchs befreit
werden. "Im DBU-geförderten Projekt kann diese langwierige Prozedur,
bei der drei Taucher höchstens ein bis zwei Pfähle pro Tag reinigen,
von einem ringförmigen und um den Holzpfahl klappbaren Druckstrahler
schneller erledigt werden", so Dede. Mit einem weiteren Gerät, das
nun in der Entwicklung stecke, könne dann der Schutzstoff von oben
nach unten um die bis zu zehn Meter langen Pfähle gestreift und an
ihnen befestigt werden.

"Der umweltverträgliche Kunststoff hat den Vorteil, dass sich
anschließend Tiere, und Pflanzen wieder an dem Pfahl ansiedeln
können, ohne ihm zu schaden", sagte Dede. Schließlich sei viel daran
gelegen, das ökologisch Biotop in Häfen und in Uferbereichen nicht
verarmen zu lassen. Dede: "Mit dem natürlichen 'Labor' Rostocker
Hafen direkt vor unserer Haustür haben wir ideale Bedingungen, um die
neue Technologie auszuprobieren."

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dr. Fokke Saathoff
Universität Rostock
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Telefon: 0381/4983701
Fax: 0381/4983702
E-Mail: fokke.saathoff@uni-rostock.de

Dr. Christian Dede
Universität Rostock
Lehrstuhl für Landeskulturelle Ingenieurbauwerke
Telefon: 0381/4983701
Telefax: 0381/4983702
E-Mail: christian.dede@uni-rostock.de


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