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Bill und Melinda Gates stellen 10 Milliarden US-Dollar für "Jahrzehnt der Impfstoffe" bereit

Geschrieben am 29-01-2010

Davos, Schweiz (ots/PRNewswire) - Bill und Melinda Gates
gaben heute bekannt, dass ihre gemeinsame Stiftung in den nächsten
zehn Jahren 10 Milliarden US-Dollar (ca. 7,1 Mrd. Euro) für die
Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung von Impfstoffen für die
ärmsten Länder der Welt zur Verfügung stellen wird.

(Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20100129/DC45704)

Wie das Ehepaar Gates erklärte, könnte eine verstärkte
Investition in Impfstoffe durch öffentliche Hand und Privatwirtschaft
innerhalb des kommenden Jahrzehnts zu einer drastischen Senkung der
Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern beitragen. Zugleich riefen
die beiden Stiftungsgründer Regierungen und Privatpersonen dazu auf,
kritische Finanzierungslücken zu schliessen - sowohl im Bereich der
Forschungsmittel als auch auf dem Gebiet der Immunisierungsprogramme
für Kinder.

"Wir müssen dieses Jahrzehnt zu einem Jahrzehnt der Impfstoffe
machen", so Bill Gates. "In Entwicklungsländern retten und verbessern
Impfstoffe bereits jetzt millionenfach Leben. Durch Innovationen wird
es künftig möglich sein, mehr Kinder als je zuvor vor dem Tod zu
bewahren."

Bill und Melinda Gates gaben ihre Pläne auf dem Jahrestreffen des
Weltwirtschaftsforums zusammen mit Julian Lob-Levyt, dem Vorsitzenden
der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI
Alliance), bekannt.

"Impfstoffe sind ein Wunder - mit nur wenigen Dosen schützen sie
ein Leben lang vor tödlichen Krankheiten", betonte Melinda Gates.
"Wir haben Impfstoffe zur höchsten Priorität der Gates Foundation
gemacht, weil wir hautnah ihre unglaubliche Bedeutung für das Leben
von Kindern erlebt haben."

Zur Vorausberechnung möglicher Auswirkungen von Impfstoffen auf
die Kindersterblichkeit in den nächsten zehn Jahren nutzte die
Stiftung ein Modell, das von einem Konsortium unter der Leitung des
Institute of International Programs an der Johns Hopkins Bloomberg
School of Public Health entwickelt wurde.

Durch eine signifikante Aufstockung lebensrettender Impfstoffe in
Entwicklungsländern auf eine Abdeckung von 90 % - neue Stoffe gegen
die strenge Diarrhö und die Lungenentzündung inbegriffen - könnte
nach diesem Modell von 2010 bis 2019 das Überleben von etwa 7,6
Millionen Kindern unter fünf Jahren gesichert werden. Darüber hinaus
könnten nach Einschätzung der Stiftung weitere 1,1 Millionen Kinder
durch die schnelle Einführung eines Malaria-Impfstoffes ab 2014 vor
dem Tod bewahrt werden, so dass insgesamt potenziell bis zu 8,7
Millionen Leben gerettet werden.

Sollten in diesem Jahrzehnt weitere Impfstoffe entwickelt und
eingeführt werden - etwa gegen Tuberkulose -, würde sich diese Zahl
sogar noch erhöhen.

Die heute angekündigte Finanzierung erfolgt zusätzlich zu den 4,5
Milliarden US-Dollar (ca. 3,2 Mrd. Euro), welche die Gates Foundation
seit ihrer Gründung bis heute bereits insgesamt in ihren
Gesundheitsprogrammen für die Erforschung, Entwicklung und
Bereitstellung von Impfstoffen zur Verfügung gestellt hat.

Öffentlich-private Partnerschaften treiben Fortschritte in der
Entwicklung und Bereitstellung von Impfstoffen voran

Bill und Melinda Gates machten deutlich, dass ihre Zusicherung
durch die bemerkenswerten Fortschritte angeregt wurde, die in den
letzten Jahren im Bereich der Impfstoffe zu beobachten waren. Einige
Beispiele:


- Impfquoten in Rekordhöhe: Nach neuen Daten der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben die Impfquoten weltweit ein
Allzeithoch erreicht und sich vom jahrelangen Rückgang in den 1990er-
Jahren erholt. Zwischen 2000 und 2009 stieg in den ärmsten Ländern der
Welt der Anteil von Kindern, die die Grundimmunisierung mit dem DTP3-
Impfstoff (Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten) erhielten, sprunghaft
von 66 % auf 79 %, den höchsten je verzeichneten Wert. Die Zahl der
Sterbefälle durch Masern fiel zwischen 2000 und 2008 weltweit um 77 %,
in Afrika sogar um 92 %.
- Bessere Routineimpfungen: Partnerschaften mit Schwerpunkt auf der
Bekämpfung von Krankheiten wie Kinderlähmung und Masern tragen
ebenfalls zu einer stabileren Grundlage für die Bereitstellung sowohl
neuer als auch bestehender Impfstoffe bei. Ausgebildetes
Gesundheitspersonal, eine funktionierende Kühlkette sowie fortlaufende
Überwachung sind allesamt notwendig, um sicherzustellen, dass die
Impfstoffe jedes bedürftige Kind erreichen.
- Einführung neuer Impfstoffe: Bedeutende neue Impfstoffe für zwei der
grössten Ursachen weltweiter Kindersterblichkeit - strenge Diarrhö und
Lungenentzündung - werden zunehmend verfügbar. Laut
Forschungsergebnissen, die in dieser Woche im New England Journal of
Medicine veröffentlicht wurden, hat die Einführung eines Impfstoffes
gegen das Rotavirus in Südafrika und Malawi die Zahl der durch das
Virus verursachten Diarrhöerkrankungen um mehr als 60 % gesenkt.
- Dynamik in Forschung und Entwicklung: Die Zahl der aktuell in der
Entwicklung befindlichen Impfstoff-Projekte ist stabiler als je zuvor.
Studien zu einem vielversprechenden Impfstoff zum Schutz von Kindern
gegen Malaria befinden sich im Spätstadium, ein neuer Impfstoff gegen
Meningitis-Epidemien in Afrika wird voraussichtlich noch in diesem Jahr
eingeführt.


Viele der neueren Fortschritte in der Impfstoffentwicklung und
-verabreichung wurden durch öffentlich-private Partnerschaften wie
der GAVI Alliance und dem Rotavirus-Impfstoffprogramm von PATH
vorangetrieben. Diese koordinieren die Ressourcen und Kompetenzen von
Impfstoffunternehmen, Spendern, UNICEF, Weltgesundheitsorganisation,
Weltbank und den Entwicklungsländern. Wie Bill Gates erklärte,
verändern diese Partnerschaften "das Impfstoffgeschäft derzeit von
Grund auf".

Die GAVI Alliance - auf dem Weltwirtschaftsforum vor genau 10
Jahren ins Leben gerufen - hat 257 Millionen Kinder zusätzlich mit
neuen und zu wenig genutzten Impfstoffen erreicht und 5 Millionen
Menschen vor dem Tod bewahrt. In den kommenden Jahren will sich die
GAVI auf die schnelle Einführung von Impfstoffen gegen Diarrhö und
Lungenentzündung konzentrieren.

"Investitionen in den weltweiten Impfschutz haben sich als
aussergewöhnlich effektiv erwiesen", sagte Julian Lob-Levyt. "Die
GAVI Alliance wurde erst vor zehn Jahren gegründet und hat durch die
Verbesserung des Zugangs zu Impfungen in den ärmsten Ländern der Welt
bereits heute 5 Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt. Und das
Potenzial, im kommenden Jahrzehnt noch mehr zu erreichen, ist ein
noch grösserer Anreiz."

Mehr Engagement als wesentliche Bedingung für künftigen Erfolg

Das heutige Engagement wird ein breites Spektrum an Aktivitäten
im Impfstoffbereich, von der Grundlagenforschung bis zu Innovationen
bei der Verabreichung, unterstützen können. Jedoch sind weitere
Milliardensummen von anderen Spendern nötig, um das Ziel einer
90-prozentigen Abdeckung im Impfschutz von Kindern zu erreichen.
Kritische Finanzierungslücken belasten die GAVI und die weltweiten
Programme zur Bekämpfung von Kinderlähmung und Masern, weitere
Unterstützung wird für die unentbehrliche Forschung und Entwicklung
neuer Impfstoffe benötigt.

Die Redner auf der Pressekonferenz hoben hervor, dass neue
bedeutende Beiträge durch Spender, Regierungen und die freie
Wirtschaft erforderlich sind, um:


- Impfschutzprogramme rasch ausweiten zu können, damit alle Bedürftigen
erreicht werden
- die für die Schaffung neuer Impfstoffe nötigen Laborforschungen und
klinischen Studien durchzuführen
- lebensrettende neue Impfstoffe gegen die Lungenentzündung und die
strenge Diarrhö sowie andere vielversprechende Impfstoffe, die sich
gegenwärtig in der Entwicklung befinden, einzuführen
- einen stabilen Markt für Impfstoffe in den Entwicklungsländern sowie
eine ausreichende Versorgung durch die Hersteller zu gewährleisten


In einem Kommentar zur heutigen Ankündigung sagte die
Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Margaret Chan:
"Das grosse Engagement der Gates Foundation für Impfstoffe ist
beispiellos, jedoch nur ein Bruchteil dessen, was nötig ist. Es ist
absolut entscheidend, dass sich Politik und Wirtschaft mehr dafür
einsetzen, besonders bedürftige Kinder mit lebensrettenden
Impfstoffen zu versorgen."

Die Bill & Melinda Gates Foundation wird von der Überzeugung
geleitet, dass jedes Leben den gleichen Wert hat, und bemüht sich
darum, allen Menschen zu einem gesunden und produktiven Leben zu
verhelfen. In Entwicklungsländern konzentriert sich die Stiftung auf
eine Verbesserung der Gesundheit der Menschen und gibt diesen eine
Chance, sich aus Hunger und extremer Armut zu befreien. In den
Vereinigten Staaten möchte die Stiftung erreichen, dass alle
Menschen, insbesondere diejenigen mit den geringsten Mitteln, Zugang
zu den Chancen erhalten, die für einen Erfolg in der Schule und im
Leben nötig sind. Hauptsitz der Stiftung ist Seattle, Washington,
USA. Die Stiftung wird von CEO Jeff Raikes und dem Co-Vorsitzenden
William H. Gates Sr. unter Führung von Bill und Melinda Gates und
Warren Buffett geleitet.

Redaktionelle Hinweise

Ein Bild zu dieser Pressemitteilung steht bei der EPA (European
Pressphoto Agency) unter http://www.epa-photos.com zur Verfügung.

Originaltext: Bill & Melinda Gates Foundation
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16536
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16536.rss2

Pressekontakt:
CONTACT: London: Alex Reid, +44(0)7912-242-416;
ALReid@WeberShandwick.com,New York: Andrew Shih, +1-212-584-5012;
ashih@corkerygroup.com, Seattle:+1-206-709-3400;
media@gatesfoundation.org


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