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VGF Branchenzahlen 2009: Geschlossene Fonds platzieren 2009 5,23 Milliarden Euro Eigenkapital bei Anlegern

Geschrieben am 03-02-2010

Berlin / Frankfurt am Main (ots) - Die wichtigsten Zahlen im
Überblick:

- Platziertes Eigenkapital 2009: 5,23 Mrd. EUR
- Investitionsvolumen 2009: 9,46 Mrd. EUR
- Rückgang des platzierten Eigenkapitals um 37,09% gegenüber dem
Vorjahr
- Energiefonds mit 151,87% Zuwachs gegenüber 2008
- Deutschland-Immobilienfonds mit +12,49% gegenüber 2008
- Investitionen im Wert von 163 Mrd. EUR unter Verwaltung

Der VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. hat heute in Frankfurt am
Main die Branchenzahlen für das Jahr 2009 vorgestellt. Danach haben
geschlossene Fonds 5,23 Mrd. EUR Eigenkapital im Jahr 2009 bei
privaten Anlegern eingesammelt. Davon entfielen 3,55 Mrd. EUR auf die
Verbandsmitglieder des VGF. Das Gesamtinvestitionsvolumen
(Eigenkapital zzgl. Fremdkapital) in 2009 lag bei 9,46 Mrd. EUR.
Davon entfielen 6,38 Mrd. EUR auf VGF-Mitglieder.

Ergebnisse der VGF Branchenzahlen-Erhebung zum Download:
http://vgf-branchenzahlen.de/ergebnisse-2009.html

Befragt wurden die 43 im Verband organisierten Anbieter sowie
Fondsanbieter, die in den vergangenen drei Jahren kumuliert
mindestens 5 Mio. EUR Eigenkapital und mindestens einen Fonds in 2009
platziert haben. Diese Häuser sieht der Verband als dauerhaft präsent
an. Sie bilden daher den relevanten Markt der Anbieter geschlossener
Fonds. Von diesen 167 Unternehmen haben 122 Unternehmen Zahlen
gemeldet. Dies ist die Basis für die vorliegenden Branchenzahlen.
Schätzungen und Hochrechnungen wurden nicht vorgenommen.

Im Ergebnis hat sich das Platzierungsvolumen im Vergleich zum
Vorjahr um 3,09 Mrd. EUR verringert, das entspricht einem Rückgang
von 37,09% im relevanten Markt (platziertes Eigenkapital des
relevanten Marktes 2008: 8,32 Mrd. EUR). Diese Entwicklung liegt im
Rahmen der Erwartungen der Branche.

Unter den einzelnen Anlageklassen des Marktes konnten geschlossene
Immobilienfonds mit Investitionsobjekten in Deutschland sowie
Portfolio-, Infrastruktur- und Energiefonds in 2009 Zuwächse
verzeichnen. Deutschland-Immobilienfonds platzierten 2009 insgesamt
1,12 Mrd. EUR Eigenkapital (2008: 993 Mio. EUR / +12,49%).

Am größten fiel der Zuwachs bei Energiefonds aus. Hier wurden
556,49 Mio. EUR Eigenkapital platziert (2008: 220,94 Mio. EUR). Das
entspricht einem Zuwachs von 151,87% gegenüber dem Vorjahr. Die
Zahlen bestätigen den Anfang 2009 erwarteten Trend hin zu
Investitionen im Energiebereich.

Portfoliofonds legten auf 87,71 Mio. EUR zu. Gegenüber 2008 (54,89
Mio. EUR) ist dies ein Zuwachs um 59,79%. In Infrastrukturfonds
flossen mit 70,18 Mio. EUR 66,7% mehr als im Vorjahr (2008: 42,1 Mio.
EUR)

Den höchsten Verlust gegenüber dem Vorjahr verzeichnete 2009 das
Segment Lebensversicherungszweitmarktfonds (2009: 103 Mio. EUR /
2008: 358,47 Mio. EUR / -71,29%).

Ebenfalls stark zurückgegangen sind die Investitionen in
Schiffsbeteiligungen. Zählte das Segment 2008 mit 2,52 Mrd. EUR noch
zu den bedeutendsten Anlageklassen im Markt der geschlossenen Fonds,
verringerte sich das platzierte Eigenkapital 2009 um 67,32% auf
824,11 Mio. EUR. Schiffsfonds gehören dennoch weiter unter die Top 3
der Produktklassen.

Private-Equity-Fonds verloren 2009 mit 239,32 Mio. EUR 66,35%
(2008: 711,17 Mio. EUR).

In Leasingfonds flossen 2009 41,85 Mio. Euro und damit 58,32%
weniger als 2008 (100,41 Mio. EUR).

Flugzeugfonds, die 2008 ebenfalls unter den platzierungsstärksten
Segmenten waren, verzeichneten 2009 mit einem Eigenkapitalvolumen von
428,41 Mio. EUR einen Rückgang von -39,06% gegenüber dem Vorjahr
(2008: 703.02 Mio. EUR).

Die Investitionen in Auslandsimmobilienfonds gingen 2009 mit 1,35
Mrd. EUR um -34,36% gegenüber 2008 (2,06 Mrd. EUR) zurück. Damit
gehört das Segment jedoch insgesamt gesehen zusammen mit
Deutschland-Immobilienfonds (1,12 Mrd. EUR) und Schiffsbeteiligungen
(824,1 Mio. EUR) zu den drei platzierungsstärksten Assetklassen im
Gesamtmarkt.

Spezialitätenfonds, zu denen u.a. Wald- und Holzfonds sowie
Gamefonds zählen, verloren 2009 mit 417,08 Mio. EUR 24,9% gegenüber
dem Vorjahr (2008: 555,45 Mio. EUR) und sind damit das Segment mit
dem kleinsten Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Banken waren 2009 mit 52% der stärkste Vertriebskanal für
geschlossene Fonds (2008: 49%). Im freien Vertrieb wurden 29% aller
Beteiligungen platziert (2008: 32%). Gestiegen ist die Bedeutung des
Direktvertriebs durch die Anbieter geschlossener Fonds: 2009
realisierten sie 12% aller platzierten Beteiligungen und damit 69,15%
mehr als im Vorjahr (2008: 7%).

2009 hat der Markt der geschlossenen Fonds die Finanzkrise voll zu
spüren bekommen. Mit den erreichten 5,23 Mrd. EUR platziertem
Eigenkapital fällt der Markt auf das Niveau von vor 1993 (5,88 Mrd.
EUR) zurück.

Mit Abstand am wenigsten platziert wurde im Mai 2009 (277 Mio.
EUR).

Seit September (428,69 Mio. EUR) sind die Umsätze jedoch
kontinuierlich angestiegen und waren im Dezember 2009 mit 770,24 Mio.
EUR gleichzeitig am höchsten im gesamten Jahr. Insgesamt entfielen
1,86 Mrd. EUR auf das 4. Quartal 2009 und damit 35% des
Gesamtjahresergebnisses.

Für 2010 erwartet der Verband eine Konsolidierung des Marktes auf
niedrigem Niveau: "Unsere vorsichtig optimistischen Erwartungen für
2009 haben sich leider nicht bestätigt. Die Auswirkungen der
Finanzkrise haben die Branche erst in 2009 voll erwischt", stellt
VGF-Hauptgeschäftsführer Eric Romba fest. "Wir hoffen jedoch, dass
sich der Aufwärtstrend vom Ende des Jahres in 2010 weiter
stabilisiert. Die Stimmung im Markt hat sich bereits verbessert, wir
haben den Boden hoffentlich erreicht."

Befragt nach den Trends für 2010 sieht der Verband weiterhin
Immobilieninvestitionen in Deutschland vorn. Aber auch bei Energie-
und Flugzeugfonds wird eine stabile Entwicklung erwartet.

Schiffsbeteiligungen bleiben dagegen auch 2010 in rauer See. Eric
Romba: "Aber wenn die Weltwirtschaft wieder richtig Tritt fasst - und
die aktuellen Prognosen des IWF lassen darauf hoffen - ziehen auch
die Schifffahrtsmärkte schnell nach. Denn ohne Schiffe geht nichts
auf den Transportadern der Weltwirtschaft."

Der VGF-Geschäftsführer weist auf die Bedeutung von
Schiffsbeteiligungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland hin. Sie
finanzierten zwei der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland:
Logistik und Schiffbau. Umso erstaunlicher sei, dass sie bisher in
keinem Konjunkturprogramm berücksichtigt werden und keinerlei
Staatshilfen erhalten. Emissionshäuser und Anleger engagierten sich
derzeit gemeinsam mit Reedern stark, um notleidende Schiffe durch die
raue See zu steuern. Erforderlich sei aber auch endlich eine
vernünftige Mitwirkung der Banken. Deren Beitrag müsse zur Not von
staatlichen Programmen mit abgesichert werden. Dabei gehe es auch
nicht um eventuelle verlorene Zuschüsse, sondern um zurückzuzahlende
Überbrückungen. "Damit verdient der Staat sogar gutes Geld, das haben
wir bei der Soffin bereits gesehen", fügt Hauptgeschäftsführer Eric
Romba hinzu.

Originaltext: VGF Verband Geschlossene Fonds e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74239
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74239.rss2

Pressekontakt:
Kathrin Jäckel,
Referentin Kommunikation & Marketing
VGF Verband Geschlossene Fonds e.V.
T +49 (0)30 31 80 49 03
E-Mail: jaeckel@vgf-online.de


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