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Kölner Stadt-Anzeiger: Ermittlungen zum Einsturz des historischen Archivs in Köln - Arbeiter gesteht Schlamperei

Geschrieben am 08-02-2010

Köln (ots) - Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Einsturz des
Kölner Stadtarchivs liegt der Staatsanwaltschaft ein erstes
Geständnis vor. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstagsausgabe)
berichtet, hat ein Bauarbeiter der Nord-Süd-U-Bahn eingeräumt, dass
an der Unglücksstelle bewusst nachlässig gearbeitet worden ist. Der
Aussage zufolge sollen in einer Außenwand, die das U-Bahnbauwerk
sichern sollte, zu wenig Eisenbügel eingeflochten worden sein. Der
geständige Bauarbeiter hat nach eigenen Angaben auf Anweisung seines
Poliers gehandelt. Die nicht verwendeten Eisenbügel seien an einen
Schrotthändler verkauft worden. Wie zu erfahren war, soll sich ein
weiterer Zeuge ebenso geäußert haben.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Günther Feld, wollte diesen
Sachverhalt "mit Blick auf die laufenden Untersuchungen weder
bestätigen noch dementieren". Der beschuldigte Polier soll die
Vorwürfe zurückgewiesen haben. Sowohl seine Wohnung als auch seine
Arbeitsstelle sind durchsucht worden.
Der etwa 3,50 Meter breite Abschnitt der Außenwand, in dem die
Metallbügel fehlen, befindet sich vor der zur Severinstraße gelegenen
Front des zerstörten Archivs. Es soll der selbe Abschnitt sein, in
dem ein Gutachter bereits vor Monaten "Auffälligkeiten" entdeckt
hatte. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass das gesetzlich
vorgeschrieben Protokoll für diesen Bauabschnitt gefälscht worden
sein soll.
Nach Auffassung der Kölner Verkehrs-Betriebe könnte das Fehlen der
Eisenbügel die Stabilität der Stützwand an dieser Stelle
beeinträchtigt haben. Möglicherweise habe die Wand "dem
Grundwasserdruck kein ausreichendes Widerlager" geboten, heißt es in
einem Schreiben an die Arbeitsgemeinschaft der Bauunternehmen. Die
Staatsanwaltschaft dagegen hält es dem Vernehmen nach für
unwahrscheinlich, dass das Fehlen der Eisenbügel den Einsturz
verursacht hat.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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