WAZ: Opel: Die Amis haben dazugelernt - Kommentar von Thomas Wels
Geschrieben am 09-02-2010 |
Essen (ots) - Nun also Opel-Rettung 2.0. Es hat durchaus den Anschein, als sei die Operation diesmal deutlich solider geplant als der erste Versuch. Und das, obwohl Opel weiter unter dem Dach der ungeliebten Mutter General Motors (GM) verbleibt. Lässt man einmal das cowboyhafte Verhalten aus dem vergangenen Jahr samt Brüskierung der Bundesregierung beiseite, so ist festzustellen: Die Amerikaner haben gelernt. Das GM-Management hat mit seiner Rundreise-Diplomatie durch alle europäischen Länder mit Opel- und Vauxhall-Standorten möglich gemacht, was der damalige Wirtschaftsminister zu Guttenberg versäumte: eine echte europäische Lösung. Das macht eine Unterstützung auch für die schwarz-gelbe Bundesregierung durchaus gangbar. Schließlich ist längst nicht mehr von 4,5 Milliarden Euro Staatshilfe die Rede, für die im alten Magna-Konzepten vor allem Deutschland ins Obligo gehen sollte. Bund und Länder sollen nun für 1,5 Milliarden Euro Bürgschaften ausgeben. Das ist anders als ein direkter Kredit die sanfteste Form des Staatseingriffs. Jetzt sollten sich auch GM und die Gewerkschaften zusammenraufen können.
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