Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / Exporten
Geschrieben am 09-02-2010 |
Osnabrück (ots) - Spürbarer Verlust
Auch wenn die Elf von Jogi Löw in diesem Jahr Fußballweltmeister werden sollte: Die meisten Deutschen könnten sich für diese Ehre nichts kaufen. Bei dem seit Jahren gewohnten Gewinn des globalen Wettstreits der erfolgreichsten Exporteure war das anders. Von der großen Nachfrage im Ausland vor allem nach deutschen Autos und Maschinen haben hierzulande viele Betriebe und ihre Belegschaften lange profitiert.
Daher hat der Verlust des Export-WM-Titels an China weit mehr als nur symbolische Bedeutung. Beschäftigte in der heimischen Fahrzeugindustrie sowie bei ihren Zulieferern spüren das längst. Doch nicht nur als Autobauer haben die weitaus kostengünstiger arbeitenden Chinesen viel aufgeholt, sondern auch in anderen Bereichen. So lässt zum Beispiel Siemens hochkomplexe Geräte wie Computertomografen in Schanghai herstellen und verkauft sie von dort in alle Welt.
Den Kostenwettstreit mit China können weit entwickelte Staaten wie Deutschland nicht gewinnen. Und wenn man das Thema Armutsbekämpfung ernst nimmt, muss man den Chinesen einen ihrer Bevölkerungsgröße angemessenen Anteil am Welt-Sozialprodukt zubilligen, den sie sich gerade erkämpfen. Was nicht bedeutet, dass die deutsche Wirtschaft ihre Technologieführerschaft und ihr Streben nach höherer Wertschöpfung durch besser ausgebildete Mitarbeiter aufgeben darf.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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