Lausitzer Rundschau: Zu London/Terroranschläge: Krieg und Alltag
Geschrieben am 10-08-2006 |
Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu London/Terroranschläge:
Die Meldungen über die neuen schrecklichen Versuche von islamistischen Terroristen, möglichst viele Menschen zu ermorden, sollten nur naive Zeitgenossen überraschen. Denn sollten tatsächlich solche Anschläge geplant worden sein, so liegen sie genau in der Logik jenes Krieges, den diverse Gruppen den Gesellschaften des Westens erklärt haben. Nach wie vor hoffen sie auf die Wiederkehr der Katastrophe des 11. Septembers 2001. Es ist dies ja nicht etwa ein blutiger Feldzug aus Verzweiflung oder blindem Hass. Er folgt vielmehr einer in sich schlüssigen, langfristigen Strategie. Sein erstes Ziel ist Angst und Schrecken und am Ende soll die Vernichtung Israels und der panische Rückzug des Westens aus jenen Gebieten stehen, die überwiegend von Muslimen bewohnt werden oder einst wurden. Dieser Strategie liegt die Einschätzung zugrunde, dass die Völker Europas und Nordamerikas nicht die Kraft haben, solchem Terror zu widerstehen. Der Sieg der Gotteskrieger über die Sowjetunion in Afghanistan, aber auch das Chaos im Irak bestärken sie in der Annahme, der angeblich in grenzenloser Genusssucht, bedenkenlosem Gewinnstreben und Sittenlosigkeit versinkende Westen sei trotz seiner wirtschaftlichen und militärischen Stärke zu besiegen. Und Teil dieses Kalküls ist die Erwartung, dass eine Demokratie auf den Terror mit unbegrenzter Panik reagiert. Darin allerdings auch liegt die größte Gefahr, der der Westen jetzt ausgesetzt ist. Es gibt auf solche Bedrohungen keine einfache Antwort. Nötig ist ein Agieren, das Überreaktionen vermeidet und dennoch Gefahren verringert.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
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