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Rheinische Post: Cockpit-Egoisten

Geschrieben am 17-02-2010

Düsseldorf (ots) - von Thomas Reisener

Extreme Schlangen an den Fluggastschaltern, geplatzte
Geschäftstermine, verspätete Urlaube und überfüllte Züge sind ab
Montag programmiert: Die Piloten-Gewerkschaft Cockpit will so viel
Chaos wie möglich stiften.
Ähnlich wie die Splittergewerkschaften für Lokführer bei der Bahn und
für Ärzte in Krankenhäusern hat auch Cockpit viel Macht. Der Trick
dieser "Sahnehauben-Gewerkschaften": Sie konzentrieren sich auf
Arbeitnehmer in Schlüsselpositionen. Deshalb können sie mit wenigen
Mitgliedern und kleinen Kosten große Räderwerke blockieren. Diese
Machtposition in die Zeit nach der Wirtschaftskrise zu retten, in die
nun anstehende Ära der großen Luftfahrt-Fusionen und Sparmaßnahmen -
das ist das eigentliche Motiv der Piloten.
Auch große Gewerkschaften wie Verdi oder die IG Metall können mit
unverhältnismäßigen Forderungen großen Schaden anrichten. Aber sie
erfüllen wenigstens eine volkswirtschaftliche Funktion: Sie bündeln
die Interessen großer Bevölkerungsgruppen und sorgen so für einen
Interessenausgleich zwischen Arbeitnehmern und Kapital, was der
ganzen Gesellschaft dient. Von Splitter-Gewerkschaften wie Cockpit
hat niemand etwas - außer den Piloten.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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