WAZ: Fragt die Polizei
- Kommentar von Ulrich Reitz
Geschrieben am 11-08-2006 |
Essen (ots) - Parteipolitiker könnten sich zurücklehnen und sagen: o.K., Wahlen stehen gerade nicht an, also muss ich jetzt nichts sagen zur inneren Sicherheit. Leider haben sie, obwohl doch immer noch Parlamentsferien sind, die Tugend der Selbstbeschränkung verlernt. Und so sagen sie allerhand, was Experten lange schon verlangen, (Anti-Terror-Datei), manches, was von vorneherein chancenlos ist und also darum nicht sach-, sondern nur parteidienlich ist (Bundeswehr-Einsatz im Innern). Dazu nur dies: Wenn es richtig kracht und also Nothilfe gefordert ist, kann die Bundeswehr ohnehin eingesetzt werden. Dies ist nicht die Stunde der Politiker, denn die erwecken mit ideologisch grundierten Forderungen den schädlichen Eindruck, der Polizei müsse unbedingt noch geholfen werden. Jetzt sind vielmehr die Praktiker gefragt. Und die funktionieren offensichtlich, schließlich konnte der Mega-Anschlag vereitelt werden. Mehr Sicherheit in Zeiten anschwellender Bedrohung bedeutet allerdings, größeres Verständnis für jene aufzubringen, die sich um unsere Unversehrtheit täglich verdient machen.
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