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M&A in der Stahlbranche - Viele Deals, wenig Volumen

Geschrieben am 25-02-2010

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Transaktionsvolumen in der
Stahl- und Metallindustrie fällt 2009 auf Sechsjahres-Tief / Anzahl
der Deals erreicht Höchstwert / Großteil der Transaktionen entfällt
auf Südamerika und Asien

Die weltweite Rezession hat im vergangenen Jahr der
Stahlkonjunktur und damit auch den M&A-Aktivitäten in der Branche
einen massiven Dämpfer versetzt. Zwar setzte sich die Konsolidierung
weltweit fort, doch gingen die Unternehmen und Investoren zumeist
kleinere Beteiligungen ein oder stockten bestehende Engagements auf,
wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) in der Studie "Metals Deals - Forging
Ahead 2009 Annual Review" berichtet.

"Angesichts der Rezession standen die Signale in der Stahl- und
Metallindustrie im vergangenen Jahr auf Kostenkontrolle und
Liquiditätssicherung. Zudem fokussierten sich einige Unternehmen auf
den Abbau von Schulden, die durch Übernahmen in den Boom-Jahren
aufgelaufen waren. Expansive M&A-Strategien traten demgegenüber im
vergangenen Jahr erneut in den Hintergrund", kommentiert Peter
Albrecht, Mitglied des Vorstands und Leiter des Bereichs Industrielle
Produktion bei PwC.

Mit einer Belebung des M&A-Marktes rechnet der Experte erst bei
einer signifikanten Erholung der Konjunktur und der Stahlnachfrage.
"Für eine Fortsetzung der Konsolidierung spricht die nach wie vor
starke Fragmentierung der Branche. Allerdings ist für die
Finanzierung größerer Deals derzeit zu wenig Kapital verfügbar", sagt
Albrecht.

Kleine Transaktionen dominieren

Das weltweite Transaktionsvolumen fiel 2009 gegenüber dem Vorjahr
um 75 Prozent auf 15,1 Milliarden US-Dollar, den niedrigsten Wert
seit 2003. Im Vor-Krisenjahr 2007 hatte der Gesamtwert der Fusionen,
Übernahmen und Beteiligungen in der Branche annähernd 145 Milliarden
US-Dollar erreicht. Nicht in der Bilanz für 2009 berücksichtigt ist
das angekündigte, aber bislang nicht von den Wettbewerbsbehörden
genehmigte Joint Venture der Bergbaugiganten Rio Tinto und BHP
Billiton.

Die absolute Zahl der Transaktionen erreichte mit 521 einen
Höchstwert. Im Jahr 2008 gab es lediglich 397 Transaktionen, ein Jahr
zuvor waren es 411. Lag das durchschnittliche Transaktionsvolumen im
Jahr 2008 noch bei 274,2 Millionen US-Dollar, waren es 2009 nur noch
56,2 Millionen US-Dollar. Zwar wurde 2009 nur bei gut jedem zweiten
Deal das Übernahmevolumen veröffentlicht, allerdings bleiben
finanzielle Details in der Regel nur bei kleineren Transaktionen
ungenannt.

Meist suchten die Unternehmen im vergangenen Jahr nach
Konsolidierungschancen auf ihren Heimatmärkten. Rund drei Viertel
aller abgeschlossenen Deals waren Zusammenschlüsse bzw. Beteiligungen
auf nationaler Ebene, nur 25 Prozent bezogen ausländische Partner
ein. Gemessen am Volumen lag der Anteil grenzüberschreitender
Transaktionen im Jahr 2009 bei 29 Prozent, gegenüber 62 Prozent im
Vorjahr und 68 Prozent im Jahr 2007.

Milliardendeals nur in Südamerika

Zwar verzeichneten im abgelaufenen Jahr alle Wirtschaftsregionen
einen Rückgang der M&A-Volumina, besonders starke Einschnitte gab es
jedoch in Nordamerika und Europa. In der nordamerikanischen Stahl-
und Metallindustrie brach der Gesamtwert der neu eingegangenen
Beteiligungen von 17,2 Milliarden US-Dollar auf 1,6 Milliarden
US-Dollar ein. Im Jahr 2007 lag das Transaktionsvolumen auf dem
Kontinent noch bei 76,7 Milliarden US-Dollar. In Europa und Russland
fiel der Gesamtwert der Fusionen und Übernahmen von rund 12,1
Milliarden US-Dollar im Jahr 2008 auf eine Milliarde US-Dollar im
Jahr 2009.

Demgegenüber verzeichneten Mittel- und Südamerika mit
Transaktionsvolumina von 4,9 Milliarden US-Dollar (2008: 14,8
Milliarden US-Dolllar) und die Region Asien Pazifik mit 7,6
Milliarden US-Dollar (2008: 16,4 Milliarden US-Dollar)
vergleichsweise moderate Rückgänge. Entsprechend entfielen 2009 über
80 Prozent des Transaktionsvolumens auf diese beiden Kontinente.

Der größte Deal des Jahres 2009 war die Verstaatlichung des
venezolanischen Stahlproduzenten Ternium Sidor. Für den Kapitalanteil
von 60 Prozent im Besitz des argentinischen Ternium-Konzerns zahlte
Venezuela rund 1,97 Milliarden US-Dollar. Auf dem zweiten Rang folgt
die Beteiligung der Vale SA an der brasilianischen
ThyssenKrupp-Tochter CSA Siderurgica für gut 1,37 Milliarden
US-Dollar. Drittgrößte Transaktion war der Deal zwischen den
chinesischen Gesellschaften Pangang und Panzizhua mit einem Volumen
von 962 Millionen US-Dollar.

Die Studie erfasst sämtliche im Jahr 2009 abgeschlossenen
Transaktionen in der Stahl- und Metallindustrie, inklusive der
Rohstofflieferanten und Produzenten von Vor- und Zwischenprodukten.
Die geographische Zuordnung der Deals richtet sich nach dem
Herkunftsland des Übernahme- oder Beteiligungsziels.

Die Studie "Metals Deals - Forging Ahead 2009 Annual Review"
inklusive einer Übersicht über die größten Deals finden Sie als
kostenlosen Download unter: www.pwc.de/de/forgingahead2009

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,37 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 29 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Deals und Consulting (Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Claudia Barbe
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 - 31 79
E-Mail: claudia.barbe@de.pwc.com
www.pwc.de


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