(Registrieren)

Hobbyjäger töten über 100 Millionen Wildvögel pro Jahr / Neue Studie über die Folgen der Zugvogeljagd in der EU

Geschrieben am 14-08-2006

Bonn/Brüssel (ots) - Obwohl die Bestände vieler Arten stark
gefährdet sind, dürfen in Europa weiterhin mehr als 100 Millionen
Wildvögel - darunter mehr als 30 Millionen Singvögel - pro Jahr
abgeschossen und gefangen werden. Das ist das Ergebnis einer
aktuellen Studie über die Auswirkungen der Vogeljagd, bei der Daten
aus insgesamt 27 Ländern ausgewertet wurden. Die in der deutschen
Fachzeitschrift "Berichte zum Vogelschutz" publizierte Untersuchung
liefert glaubwürdige Belege für ein unglaubliches Massaker. "Legt man
alle in einem Jahr geschossenen Tiere hintereinander, ergibt sich
eine Strecke von rund 41.000 Kilometern Vogelleichen mit einem
Gesamtgewicht von 66.000 Tonnen", erläutert Heinz Schwarze, Präsident
des Komitees gegen den Vogelmord, die Dimension der Jagd. An die
Spitze der Statistik haben sich mit mehr als 25 Millionen Tieren die
französischen Jäger geschossen, dicht gefolgt von ihren Kollegen aus
Großbritannien (22 Millionen) und Italien (17 Mio).

Beliebteste Jagdbeute sind Singvögel wie z.B. Lerchen, Amseln oder
Drosseln, die rund ein Drittel der Gesamtstrecke ausmachen. Insgesamt
addieren sich die Schätzungen für die 27 untersuchten Länder auf 37,3
Millionen Singvögel, 33,5 Millionen Hühnervögel, 18,6 Millionen
Tauben, 4,1 Millionen Watvögel, 391.000 Rallen sowie 7,6 Millionen
Enten und Gänse pro Jahr. Besonders ärgert die Naturschützer, dass
die EU weiterhin Arten zur Jagd freigibt, deren Bestände bereits seit
Jahrzehnten rückläufig sind. Beispiel Feldlerche: Obwohl den
zuständigen EU-Behörden bekannt ist, dass die Bestände dieser Art
seit 1970 in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden um mehr
als 50% abgenommen haben, werden sie von Brüssel weiter als jagdbar
eingestuft. Die Folge: Trotz akuter Gefährdung werden pro Jahr mehr
als 2,5 Millionen Lerchen in der EU geschossen oder gefangen.
Mindestens ebenso dramatisch ist die Situation für Turteltauben (2,3
Millionen geschossene Tiere), Wachteln (2,6 Mio), Kiebitze (516.475),
Bekassinen (586.020) oder Knäkenten (24.454), deren Bestände
ebenfalls als gefährdet gelten.

Um gegen die nach Ansicht des Komitees "systematische Vernichtung"
von Europas Vogelwelt vorzugehen, hat das Komitee die europäischen
Jagdverbände aufgefordert, den Abschuss von 22 akut bedrohten Arten
noch in diesem Jahr zu stoppen. "Jagd auf bedrohte Arten hat mit
nachhaltiger Nutzung nichts zu tun und in Europa nichts zu suchen".
Es könne nicht angehen, so Schwarze weiter, dass eine kleine
Minderheit von Hobbyjägern das gemeinsame Naturerbe aller Europäer
gefährdet.


Originaltext: Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7154
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7154.rss2

V.i.S.d.P: Komitee gegen den Vogelmord e.V., Auf dem Dransdorfer Berg
98, 53121 Bonn, Weitere Informationen, Fotos: Tel.: 0049-228-665521,
presse@komitee.de oder unter www.komitee.de

Die zitierte Studie wurde in Ausgabe Nr.42 der vom Deutschen Rat für
Vogelschutz e.V. (www.drv-web.de) herausgegebenen Berichte zum
Vogelschutz veröffentlicht.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

25404

weitere Artikel:
  • Arzneimittel richtig einnehmen und anwenden Eschborn (ots) - Für eine effektive Therapie müssen Patienten nicht nur das richtige Arzneimittel, sondern das Arzneimittel auch richtig anwenden. Eigentlich eine Binsenweisheit. Doch kaum von Arzt und Apotheke zu Hause, ergeben sich die Probleme: Wie die Tablette für die vorgesehene Dosierung am geschicktesten teilen? Was sind eigentlich Retarddragees? Und warum den Trockensaft im Kühlschrank aufbewahren? Die Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die »Neue Apotheken Jllustrierte« in ihrer Ausgabe vom 15. August. Tabletten mehr...

  • Erhöhtes Thromboserisiko für Diabetiker Eschborn (ots) - Dass sie besonders auf ihre Füße, Nieren und Augen achten müssen, wissen die meisten Diabetiker. Doch auch Herz und Kreislauf zieht die Krankheit in Mitleidenschaft. Blutgerinnsel können die Gefäße verstopfen und Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Lungenembolie auslösen. Das berichtet die »Neue Apotheken Jllustrierte« in ihrer Ausgabe vom 15. August. Bei einer Thrombose verschließt ein Gerinnsel ein Blutgefäß. Mediziner unterscheiden zwei Formen: Zum einen jene in den Arterien, also der Gefäße, die vom Herzen wegführen. mehr...

  • Eingewachsene Fußnägel: der Fluch zu enger Schuhe Eschborn (ots) - Pumps und Stilettos sehen zwar schick aus, doch lassen sie den Zehen nur wenig Platz. Wer dann noch die Schere oder den Knipser falsch benutzt, hat schnell mit eingewachsenen Nägeln zu tun. Darauf weist die »Neue Apotheken Jllustrierte« in ihrer Ausgabe vom 15. August hin. Schuhe, die vorne spitz zulaufen, kommen immer wieder in Mode. Sehr zum Jammer der Füße. Denn wenn der Druck auf die Zehen zunimmt, steigt auch das Risiko, dass Nägel einwachsen. Dabei leitet der Begriff »eingewachsener Nagel« in die Irre. An sich mehr...

  • Tierische Gäste im Schlafzimmer / Umfrage: Mehr als ein Viertel der deutschen Tierfreunde lassen ihre Haustiere mit ins Bett Baierbrunn (ots) - Ihre Tierliebe macht bei vielen deutschen Haustierbesitzern auch vor dem Schlafzimmer nicht halt. Wie eine aktuelle GfK-Umfrage im Auftrag der "Apotheken Umschau" herausfand, lassen mehr als ein Viertel der deutschen Tierbesitzer (26,5 Prozent) ihre vierbeinigen Lieblinge ab und an mit ins Bett. Vor allem weibliche Haustierbesitzer sagen "Mir ist mein Haustier so nah, dass ich es auch mal mit ins Bett lasse" (33,6 Prozent). Acht von zehn der männlichen Befragten (80,7 Prozent) wollen Waldi und Co. dagegen nicht im Schlafzimmer mehr...

  • www.alpen-guide.de - der Wegweiser durch den Wellness-Dschungel / Internet-Portal mit ausführlichem Special über den Urlaub vom Alltag Zweibrücken (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Ob Moorpackungen, Ganzkörpermassagen, Aquagymnastik oder Cleopatrabäder: Sich im Dschungel der Wellness-Angebote und vor allem der Begrifflichkeiten zurechtzufinden, wird immer schwieriger. Für Klarheit sorgt jetzt ein ausführliches Wellness-Special des Internet-Portals www.alpen-guide.de mit Erläuterungen der unterschiedlichen Wellness-Möglichkeiten. Abgerundet wird das Special mit maßgeschneiderten mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht