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Willkommen Wolf in Bayern - NABU: Nach über 150 Jahren neue Chance zur Rückkehr

Geschrieben am 28-02-2010

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 28.02.2010 07:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Berlin - Mehr als 150 Jahre nach seiner Ausrottung leitet sich die
Rückkehr des Wolfes nach Bayern ein. Nach Angaben des Bayerischen
Staatsministeriums für Umwelt wurde im Mangfallgebirge ein Wolf
genetisch nachgewiesen. "Der NABU heißt den Wolf der Alpenpopulation
in Deutschland Willkommen. Der Trend, dass sich die Wolfsbestände
positiv erholen, gilt europaweit", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke. Wölfe waren einst in ganz Europa verbreitet, wurden jedoch
vom Menschen ausgerottet. Im Jahr 2000 wurden in Ost-Sachsen erstmals
wieder Wölfe in Freiheit geboren. Die Elterntiere waren aus Osteuropa
eingewandert. Inzwischen hat sich in Sachsen ein Bestand von sechs
Rudeln etabliert.

Der Wolf im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet ist nun seit
langer Zeit wieder ein Vertreter der Alpenpopulation in Deutschland.
Schon 2006 war ein Wolf aus dem Alpenraum eingewandert, wurde jedoch
nach kurzer Zeit überfahren. Mit dem jetzigen Einwanderer setzt nun
neben den aus Osteuropa stammenden Wölfen eine zweite Wolfspopulation
ihre Pfoten auf deutschen Boden. Dies werten Experten als eine große
Chance. "Wenn der Wolf in Europa langfristig überleben soll, muss in
großen Maßstäben gedacht werden, denn der genetische Austausch
zwischen den dünn verteilten Beständen ist enorm wichtig", sagte
NABU-Wolfsexperte Markus Bathen. Wölfe leben in einer Dichte von nur
etwa einem Tier auf 40 Quadratkilometern. "Falls sich über kurz oder
lang die deutsch-westpolnischen Wölfe und die Alpenpopulation in
Deutschland miteinander vermischen, wäre das eine große Chance für
das Überleben der Wölfe in Europa", erklärte Bathen.

Nach Erkenntnissen im größten deutschen Wolfsgebiet, der
brandenburgisch-sächsischen Lausitz, ernähren sich Wölfe
hauptsächlich von Rehen, Rothirschen und Wildschweinen. Sie
bevorzugen alte und kranke Beutetiere, daher sind nachhaltig negative
Auswirkungen auf die Wildtierbestände nicht erkennbar. In
Einzelfällen kommt es dazu, dass Wölfe Schafe fressen. Sowohl in der
Lausitz als auch in vielen europäischen Bergregionen sind jedoch gute
Erfahrungen mit Schutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunden gemacht
worden. "Die Erfahrungen belegen, dass sich die Schäden bis auf
wenige Einzelausnahmen fast gegen Null reduzieren lassen. Dieser
Herausforderung des Herdenschutzes wollen wir uns gemeinsam mit den
Landwirten stellen", so Bathen. Um mit allen Betroffenen einen
gemeinsamen Weg von Mensch und Wolf zu finden, hat Bayern mit der
ersten Stufe des Managementplans Wolf schon wichtige Vorarbeit
geleistet. Der NABU geht davon aus, dass nun die zweite Stufe, die
sich mit wenigen, standorttreuen Tieren befasst, angegangen werden
kann.

Seit vier Jahren fördert der NABU das Verständnis für den einst
verteufelten Wolf mit seinem Projekt "Willkommen Wolf!". "Rotkäppchen
irrt" ist der Titel einer aktuellen Aktionsmappe für Kindergärten, in
der spielerisch das wahre Wesen des scheuen Wildtieres vermittelt
wird.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de und www.willkommen-wolf.de

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte, mobil 0172-6453537.


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