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Europäischer Automobilmarkt erreicht Talsohle

Geschrieben am 02-03-2010

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Prognose 2010: Absatz in Westeuropa
auf niedrigstem Wert seit 1996 / Hersteller reagieren auf Trend zu
Klein- und Kompaktwagen / Deutsche Automobilhersteller profitieren
vom Produktionswachstum in Asien

Die Autoindustrie fährt 2010 in Westeuropa noch im Rückwärtsgang.
Im laufenden Jahr werden mit voraussichtlich 12,7 Millionen
Fahrzeugen rund eine Million Pkw weniger verkauft als 2009, wie die
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) prognostiziert. Ursache hierfür sind die umfangreichen
Stützungsmaßnahmen der europäischen Staaten im vergangenen Jahr.

"Nachdem staatliche Abwrackprämien und Steuererleichterungen den
Automarkt im vergangenen Jahr stabilisiert haben, muss sich die
Industrie nun wieder aus eigener Kraft mit attraktiven Produkten und
Angeboten behaupten. Der Absatz wird ab dem kommenden Jahr wieder
steigen, die Marke von 14 Millionen verkauften Pkw könnte 2012 wieder
knapp erreicht werden", erwartet Felix Kuhnert, Leiter des
Beratungsbereichs Automotive bei PwC.

Die Marktentwicklung in Europa hat auch Auswirkungen auf die
künftige Verteilung der Automobilproduktion. Nach Schätzungen der
PwC-Experten werden im Jahr 2012 erstmals mehr Pkw in den
Schwellenländern gefertigt als in den Triade-Märkten (EU,
Nordamerika, Japan und Südkorea). Im Jahr 2013 dürften in den
Schwellenländern 42 Millionen Autos die Fertigungshallen verlassen
und damit 15 Millionen mehr als 2009. In den etablierten Märkten
steigt die Produktion im gleichen Zeitraum von 30 Millionen auf
schätzungsweise 39 Millionen Einheiten.

Deutsche Hersteller wachsen vor allem in Asien

Deutsche Autos werden sich auch künftig einer wachsenden Nachfrage
in Asien erfreuen. Liefen 2009 rund 1,4 Millionen Autos deutscher
Marken in asiatischen Fabriken vom Band, werden es 2013
voraussichtlich 2,4 Millionen sein. Für Deutschland ist im selben
Zeitraum ein Produktionszuwachs um 500.000 auf 4,7 Millionen
Fahrzeuge zu erwarten. Damit wird im Jahr 2013 wieder das Niveau von
2008 erreicht.

Von besonderer Bedeutung ist der Standort Asien für die deutschen
Volumenhersteller. Sie werden im Jahr 2013 mit 1,8 Millionen Pkw
genau so viele Fahrzeuge in Asien fertigen wie in Deutschland. Die
Premiumhersteller weiten ihre Fertigung in Fernost zwar ebenfalls
aus, mit geschätzten 600.000 Pkw bleibt das asiatische
Produktionsvolumen jedoch hinter dem für Deutschland erwarteten Wert
von 2,9 Millionen Fahrzeugen zurück.

Downsizing als Chance für Premiummarken

Ein überdurchschnittliches Wachstum erwarten die PwC-Experten im
Segment der Klein- und Kompaktwagen. Zwischen 2010 und 2015 dürfte
die weltweite Produktion von 28 Millionen auf 41 Millionen Pkw
zulegen. Dies entspräche einer durchschnittlichen jährlichen
Wachstumsrate von 7,6 Prozent, während die Automobilfertigung
insgesamt um rund sechs Prozent jährlich steigen dürfte. Die starken
Zuwächse im Kompaktsegment sind einerseits auf wachsenden Wohlstand
und damit steigende Nachfrage in den Emerging Markets zurückzuführen.
Andererseits entscheiden sich auch in den Industrienationen immer
mehr Käufer für kleinere Autos mit geringerem Kraftstoffverbrauch.

"Den Trend zum 'Downsizing' haben die Premiummarken erkannt. Sie
stehen vor der Herausforderung, trotz vergleichsweise geringer
Fertigungszahlen auch mit Kompaktmodellen ausreichende Margen zu
erwirtschaften. An einer Reduzierung der Produktionskosten,
beispielsweise durch die konsequente Umsetzung von
Plattformstrategien und Kooperationen mit anderen Herstellern, führt
daher im Premiumsegment kein Weg vorbei", betont Felix Kuhnert.

Elektromobilität führt zu neuen Geschäftsmodellen und
Kooperationen

Im Jahr 2020 werden nach PwC-Schätzungen weltweit 1,5 Millionen
ausschließlich elektrisch angetriebene Pkw produziert. Hinzu kommen
schätzungsweise bis zu fünf Millionen Fahrzeuge mit Hybridantrieb.
Ihnen stehen geschätzte 80 Millionen Pkw mit einem Verbrennungsmotor
gegenüber. Die weitere Entwicklung der Elektroautos wird jedoch in
hohem Maße durch die Fortschritte in den Bereichen
Batterietechnologie, Lade-Infrastruktur und neue Mobilitätskonzepte
beeinflusst.

"Sollten industrieübergreifende, überregionale und innovative
Partnerschaften im Bereich der Elektromobilität weiterhin zunehmen,
könnten die Engpässe in den Bereichen Batterietechnologie und
Lade-Infrastruktur beseitigt werden. Dies würde die Entwicklung des
Elektromobils erheblich beschleunigen", sagt Felix Kuhnert.

Sinnvoll sind daher Investitionen in ein gemischtes Portfolio aus
kontinuierlich verbessertem Verbrennungsmotor, Hybrid- und reinem
Elektroantrieb. Insbesondere Zulieferunternehmen werden hierfür ihre
Geschäftsmodell hinterfragen und an Markt- und
Technologieentwicklungen anpassen müssen.

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Stefan Bießenecker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Pressestelle
Tel.: (069) 95 85 - 62 65
E-Mail: stefan.biessenecker@de.pwc.com
www.pwc.de


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