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Deutsche Brauereien treibt die Profitgier

Geschrieben am 02-03-2010

Burgau (ots) - Die großen deutschen Brauereien schmieden wieder
Entlassungspläne in großer Manier. Nicht etwa rote Zahlen spielen bei
den Vorhaben eine Rolle, sondern die globale Gier und ausländische
Investoren. Soziale Verantwortung oder das Bewusstsein um eine
einzigartige Kultur des deutschen Biers bleiben dabei auf der
Strecke.

Wie der Wein zu Italien oder Frankreich gehört das Bier zu
Deutschland. Fragt man den Deutschen nach seinem Nationalgetränk so
wird mit Sicherheit ein Großteil der Befragten mit "Bier" antworten.
"Bier ist rein. Bier ist Genuss. Bier ist Deutschland." heißt es
dieses Jahr in der Image-Kampagne des Deutschen Brauer Bundes. Sie
frönen dem deutschen Reinheitsgebot, das am 23. April 1516 in Kraft
getreten ist.

Doch viele Brauereien scheinen sich ihrer kulturellen Bedeutung
nicht bewusst zu sein. Sie vergessen diese, sobald sie von der
Profitgier von ausländischen Investoren beeinflusst werden. Schon
seit einiger Zeit kaufen diese sich den deutschen Markt "zurecht".
Wie Heuschrecken mischen die geldgierigen aus Übersee Finanzmärkte
auf oder zerschlagen Konzerne der Metall- und Autobranche, die
bereits seit Generationen eingesessen sind. Seit geraumer Zeit
richtet sich ihr Augenmerk auch auf die Bierwelt. Ein Beispiel ist
die Weltbrauerei AB Inbev. Zum Portfolio des Konzerns gehören Marken
wie Becks, Franziskaner oder Löwenbräu. Im Jahr 2009 konnte InBev
allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz 250 Mio. Euro
Rendite erwirtschaften. Trotzdem möchte die Geschäftsleitung weitere
386 Jobs in Deutschland streichen. So verlangen es die
brasilianischen Hauptanteilseigner. Ähnliche Umstände begegnen uns
auch bei der Brau Holding International in München, bei der Heineken
große Anteile hält, dazu zählen Marken wie Fürstenberg, Paulaner und
viele Weitere. Stichhaltige Gründe sucht man in Deutschland
vergebens. Unsere Brauereien schreiben keine roten Zahlen, es ist
vielmehr die globale Gier, die von ihnen Besitz ergriffen hat.

Die CIS als renommierte Unternehmensberatung berät seit Jahren
Konzerne in der Lebensmittelbranche, darunter auch die
Getränkeindustrie. Sie sieht einen Markt, der mit 1.300 Brauereien
und über 5.000 verschiedenen Bieren eine einzigartige Stellung auf
der Welt einnimmt. Rund 30.000 Beschäftigte unterhalten die deutschen
Braustätten im letzten Jahr. Wenn an einer Branche so viele
Arbeitsplätze hängen bedarf sie natürlich besonderer Aufmerksamkeit.
Mit Besorgnis beobachtet die CIS daher das hiesige Biergeschäft. Im
Vergleich zum Vorjahr war der Bierabsatz 2009 um 2,8 Prozent
rückläufig. In Zahlen sind das jedoch immer noch fast 100 Mio.
Hektoliter verkauftes Bier. Der Deutsche konsumiert rund 110 Liter
Bier pro Jahr, das sind 66 % mehr als der durchschnittliche Europäer.
Die deutschen Brauereien konnten ihre Umsätze in den letzten Jahren
stabil halten oder sogar steigern. Seit 2005 beläuft sich der Umsatz
der Branche tendenziell stabil auf rund 8,2 Mill. EUR. Diese werden
durch moderate Preisanpassung und Zusammenschlüsse der Brauereien
gesichert. Die CIS möchte sich auch nicht über moderate
Preiserhöhungen beklagen. Als Branchenkenner ist es ihnen bekannt,
dass beispielsweise steigende Rohstoffpreise auch eine Preiserhöhung
nach sich ziehen. Das entspricht der Logik. Entlassungen trotz
schwarzer Zahlen allerdings sind nicht logisch. Das beargwöhnt die
CIS und das ist auch für Branchenfremde eine kritische Hinterfragung,
wenn nicht sogar einer passenden Entgegnung wert.

Wie sollte der deutsche Bierliebhaber dieser Unverschämtheit
begegnen, mögen Sie sich jetzt fragen. Ganz einfach empfiehlt Robert
Sauer, Geschäftsführer der CIS: Greifen Sie auf Biere oder ganz
allgemein Lebensmittel zurück, dessen Ursprung und soziale
Verantwortung Sie sich bewusst sind. Viele Regionale kleine
Brauereien beispielsweise leisten hier gute Arbeit. Hier geht es noch
um andere Interessen: Bier, als eines der faszinierendsten
Statussymbole unserer Kultur und Gesellschaft. Manch Großer scheint
dies vergessen zu haben. Wir nicht.

Originaltext: CIS OHG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75726
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75726.rss2

Pressekontakt:
Pierre Sauer
(Redakteur)

Telefon 0 82 22 / 96 16 55


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